Gestern Serbe, heute Katarer: Der Nationalitätenwechsel
Hamburg (dpa) - Deutschlands Viertelfinalgegner Katar bietet bei der Handball-WM eine bunte Nationalitätenmischung auf. Doch das Einkaufen von Top-Stars geht so spontan nicht.
Drei Jahre dürfen die Akteure nicht für ihr Heimatland gespielt haben, bevor sie das Trikot des neuen Landes überziehen. Im Gegensatz zum Europa-Verband EHF geht der Weltverband IHF den Nationalitätenwechsel lockerer an: Die IHF verlangt nicht, dass der eingebürgerte Spieler zwölf Monate in dem betreffenden Land gelebt hat. Die EHF schon.
Im Gegensatz zu Fußballern, die sich mit ihrem ersten Pflichtspiel in der A-Nationalmannschaft festgelegt haben, dürfen Handballer hin- und herwandern, egal wie viele Länderspiele sie für eine Nation absolviert haben. Beispiel Siarhei Rutenka, der als gebürtiger Weißrusse zwischenzeitlich als Slowene und Spanier gespielt hat und jetzt wieder Weißrusse ist. Oder Talant Dujshebaev. Der gebürtige Kirgise hat für die UdSSR, für Russland und dann für Spanien um Olympia-Medaillen und WM-Titel gekämpft.
Das deutsche Team hat ins seiner Historie nur wenige Ausländer integriert: Andrej Klimovets (früher Weißrussland), Oleg Velyky (früher Ukraine) und Bogdan Wenta (früher Polen) sind die herausragenden Beispiele deutscher Akteure mit Migrationshintergrund.