Schlüsselspiel Gigantenduell im Titelkampf: Kiel empfängt Löwen
Frankfurt/Main (dpa) - Showdown an der Förde: Im Gigantenduell der Handball-Bundesliga zwischen Rekordmeister THW Kiel und Titelverteidiger Rhein-Neckar Löwen hoffen die Verfolger des punktgleichen Spitzenreiters SG Flensburg-Handewitt auf eine vorweihnachtliche Sieg-Bescherung.
„Ein Spiel in Kiel ist immer etwas ganz Besonderes und mit die schwerste Aufgabe im Handball. Die Jungs sind heiß und voll fokussiert“, sagte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen. Und THW-Kapitän Domagoj Duvnjak betonte: „Wir wollen das Spiel gemeinsam mit unseren Fans gewinnen. Wir sind bereit.“
Der gegenseitige Respekt vor dem Hit im seit Monaten mit 10 285 Zuschauern ausverkauften Kieler Handball-Tempel an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) ist groß. „Das Spiel gegen die Löwen ist natürlich eines der Schlüsselspiele. Da muss vorne und hinten viel klappen, wenn wir erfolgreich sein wollen“, sagte THW-Trainer Alfred Gislason. Ähnlich sieht es Jacobsen: „Es muss alles passen, wenn wir eine Chance haben wollen.“
Beide Top-Teams stehen im Dreikampf um den Titel unter Druck. Der Meister aus Mannheim kassierte gegen Spitzenreiter Flensburg, der dafür später in Kiel unterlag, eine bittere Heim-Pleite. Die Gastgeber schleppen die überraschende Niederlage in Wetzlar aus der Frühphase der Saison als schwere Hypothek mit sich herum. „Das tut jetzt noch weh“, sagte THW-Manager Thorsten Storm.
Die Kieler hoffen deshalb auf einen ähnlichen Weihnachtsknaller wie vor einem Jahr, als der spätere Meister am 23. Dezember mit einer 31:20-Packung auf die Heimreise geschickt wurde. „Da ging alles schief“, sagte Löwen-Rückraumschütze Kim Ekdahl du Rietz. „Ich hoffe, dieses Mal läuft es besser.“
Obwohl die Statistik klar für Kiel spricht, erwarten alle Beteiligten ein Duell auf Augenhöhe. Gislason appellierte daher an die Fans: „Wir brauchen in diesem Spiel eine Riesenstimmung.“ Auch seine Schützlinge setzen auf die Unterstützung des Publikums. „Wir brauchen einen richtigen Kieler Hexenkessel, der den Gegner beeindruckt und uns Rückenwind verleiht“, sagte Rechtsaußen Niclas Ekberg. „Es sind diese Partien wie gegen die Löwen, die bei der Betrachtung einer ganzen Saison den Unterschied ausmachen können.“
Das weiß auch Storm, der von 2007 bis 2014 für die Mannheimer arbeitete und den Gegner daher bestens kennt. „Es war die zurückliegenden Jahre zwischen Mannheim, Flensburg und dem THW schon immer sehr knapp“, sagte der Kieler Manager in einem Interview des „Mannheimer Morgen“ (Dienstag). „Wir arbeiten daran, dass wir mit unserer jungen Mannschaft perspektivisch wieder die Nase vorn haben.“
Das wollen die Löwen mit aller Macht verhindern. „Wenn wir auf unserem Topniveau spielen, können wir in Kiel bestehen“, sagte Nationalspieler Patrick Groetzki. „Wir fahren dorthin, um zu gewinnen.“