Dreikampf geht weiter Weckruf für Löwen und Flensburg - Kiel souverän
Hamburg (dpa) - Die Handball-Bundesliga geizt nicht mit überraschenden Resultaten. Da rettet sich der Titelverteidiger erst zehn Minuten vor Spielende gegen einen Aufsteiger, da liegen zwei Mittelfeld-Mannschaften im direkten Duell plötzlich elf Tore auseinander.
ZAHNLOSE LÖWEN
Der deutsche Meister entkam nur hauchdünn einer Blamage. Aufsteiger HC Erlangen hatte die Rhein-Neckar Löwen in deren Arena am Rande einer Niederlage. Am Ende stand ein 29:27 für die Mannheimer. Erst zehn Minuten vor dem Ende schwanden die Kräfte bei den Franken. „Wir haben uns zwei Punkte erkämpft“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Schwerstarbeit. Er hatte dem Aufsteiger schon vorher eine „unheimliche Qualität“ bescheinigt. Am Mittwoch müssen die Löwen zum Top-Spiel beim punktgleichen THW Kiel antreten.
GLÜCKLICHE NORDLICHTER
Erst sechs Sekunden vor dem Abpfiff erlöste Lasse Svan seine Flensburger mit dem 27:26-Siegtreffer über die Füchse Berlin. In der 56. Minute hatten die Hauptstädter beim Tabellenführer noch mit 25:23 vorne gelegen. Eine Rote Karte gegen Berlins Mattias Zachrisson sorgte für die Wende. Am Rande des Spiels gab die SG die Verpflichtung des Schweden Simon Jeppsson und die Vertragsverlängerung mit dessen Landsmann Mattias Andersson bekannt.
KIELER DIENSTREISE
Fünf Tage war der THW Kiel unterwegs, ohne die heimatliche Trainingshalle zu sehen. Erst der erfolgreiche Auftritt im DHB-Pokal-Viertelfinale am Mittwoch mit einem 29:23 beim Zweitligisten TSG Ludwigshafen-Friesenheim, dann nach Fremd-Training im Süden Deutschlands am Samstag der Bundesliga-Sieg beim VfL Gummersbach - erneut mit 29:23. Trainer Alfred Gislason war erleichtert: „Das war eines unserer besten Spiele der letzten Zeit.“
BITTERE LEHRSTUNDE
Eine bittere Stunde erlebte der HSC 2000 Coburg am Samstag: Beim 27:42 gegen den SC Magdeburg wurde der Aufsteiger in heimischer Halle überrannt und musste seine bislang höchste Bundesliga-Niederlage hinnehmen. „Es fehlte an taktischer Disziplin“, sagte Coburgs Trainer Jan Gorr. „Magdeburg war uns in allen Bereichen mehr als eine Klasse voraus.“ Trost spendete Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert und lobte Coburg: „Hier wurde was Großes entwickelt und aufgebaut.“ Die Coburger bleiben Vorletzter.
SCHWARZER TAG
Sie liegen im Bundesliga-Mittelfeld auf Sichtweite dicht beieinander. Aber was sich am Samstag in der Göppinger EWS-Arena abspielte, erstaunte. Frisch Auf fertigte die HSG Wetzlar mit 36:25 ab. Sprechchöre auf FAG-Torhüter Primoz Prost hallten durch die Arena. „Meine Mannschaft hat heute einen schwarzen Tag erwischt“, meinte der entnervte Wetzlarer Trainer Kai Wandschneider. In der Tabelle sind sie jetzt Nachbarn: Wetzlar Achter, Frisch Auf Neunter.