Hamburg und Löwen stolz auf Final4-Premiere

Köln (dpa) - Genuss statt Verdruss: Mit Vorfreude und in bester Besetzung feiern der deutsche Handball-Meister HSV Hamburg und die Rhein-Neckar Löwen ihre Premiere beim Endrunden-Turnier Final4 um den Champions-League-Sieg.

„Wir sind sehr stolz darauf, das erste Mal dabei zu sein“, sagte Hamburgs Trainer Martin Schwalb in Köln. „Wir haben ein paar angeschlagene Spieler, aber vor solchen Spielen ist das alles egal. Alle sind fit und heiß.“

Der Bundesliga-Erste spielt am Samstag in der Lanxess Arena gegen BM Ciudad Real um den Einzug ins Endspiel am Sonntag. Zuvor sind die Löwen gegen Rekordsieger FC Barcelona gefordert. Mit ihren bislang 17 Champions-League-Spielen von der Qualifikation bis zum Halbfinale sind die Mannheimer das „Marathon-Team“ der Königsklasse - und haben immer noch Lust auf mehr. „In der Champions League ist die Luft nie raus“, sagte Manager Thorsten Storm.

Wie die Hamburger sind auch die Rhein-Neckar Löwen ohne Personalsorgen nach Köln gereist. „Wir sind extrem stolz, hier spielen zu dürfen. Alle sind bereit für die Spiele“, erklärte Trainer Gudmundur Gudmundsson. Allerdings waren die Akteure zuletzt in der Bundesliga nicht auf der Höhe und kassierten beim finanziell angeschlagenen Europacup-Sieger VfL Gummersbach eine herbe 28:36-Pleite. „Das ist nicht weg. Das hat wehgetan“, gestand Kreisläufer Bjarte Myrhol.

Dennoch versucht der Norweger, der Schlappe mit Blick auf das Duell mit dem Vorjahresfinalisten Barcelona etwas Gutes abzugewinnen. „Wahrscheinlich haben wir unsere Köpfe schon hier in Köln gehabt“, meinte er und deutete damit an, dass der Bundesliga-Vierte ganz auf die Partie gegen Spaniens Meister konzentriert war. Besondere Motivation bezieht das Team aus dem Vorjahr: Während des Turniers übernachteten die Mannheimer in Köln, weil sie in Düsseldorf zu einem Bundesliga-Spiel antraten. „Dann haben wir die Busse der vier Mannschaften gesehen und waren total neidisch“, gestand er.

Gegen den FC Barcelona, der im Viertelfinale Vorjahressieger THW Kiel ausgeschaltet hatte, sehen sich die Löwen trotz eines Sieges und eines Remis in der Gruppenphase als Außenseiter. Myrhol: „Wir sind der Underdog, aber wir träumen vom Titel.“

Das machen auch die Hamburger. Insbesondere, weil ihnen das Los ihren „Lieblingsgegner“ beschert hat. 2008, 2009 und 2010 war der HSV jeweils gegen Ciudad Real in der Champions League ausgeschieden. „Ich würde das nicht so hoch hängen. Wir hatten mit Ciudad in der Vergangenheit ein paar lustige Spiele. Es können sich alle auf das Halbfinale freuen, denn das wird ein intensives Spiel“, versprach Schwalb. Sein Kapitän Guillaume Gille erwartet „eine Monsteraufgabe“.

Das neue Ziel der Hamburger heißt nun Finale. Zudem reizt es, nicht nur als deutscher Meister, sondern auch als Champions-League-Sieger Nachfolger von Kiel zu werden. „Hauptziel war die deutsche Meisterschaft. Aber wir werden jedes einzelne Prozent geben, das wir in unseren Körpern haben, weil wir um einen großen Titel spielen“, betonte Martin Schwalb voller Tatendrang.