Handball-Clubs bestätigen Eingang der WM-Abstellgebühren

Hamburg (dpa) - Die Clubs der Handball-Bundesliga haben die Abstellgebühren für ihre Spieler von der WM im Januar in Spanien erhalten.

„Das Geld ist über den DHB ausgezahlt worden. Für Deutschland ist das damit erledigt“, sagte Dirk Adam, Geschäftsführer des THW Kiel, in Hamburg. Auch Christoph Wendt, Geschäftsführer des HSV Hamburg bestätigte, dass das Geld vom Weltverband IHF über den Deutschen Handballbund (DHB) eingegangen sei.

Für die deutschen Clubs, die mehr als 50 Akteure für die WM abgestellt hatten, sind dies nach IHF-Angaben 243 831,22 Schweizer Franken (200 310 Euro) für die Zeit der unmittelbaren WM-Vorbereitung bis zum WM-Abschluss am 27. Januar. Elf Wochen nach dem Finale der Weltmeisterschaft ist damit ein Konflikt um die Abstellungen endlich gelöst, der nächste Streit läuft aber längst.

Auf einer Pressekonferenz im Vorfeld des DHB-Pokal-Finales verteidigten die Clubvertreter eine am vorigen Mittwoch von 16 deutschen Vereinen beim Landgericht Dortmund eingereichte Unterlassungsklage gegen den DHB. „IHF und DHB sollen verurteilt werden, es zu unterlassen, die Klubs zu verpflichten, die bei ihnen beschäftigten ausländischen Handballspieler auf Anforderung der jeweiligen Nationalverbände für Maßnahmen der Nationalverbände abzustellen“, heißt es unter anderem in der Klageschrift, die insgesamt 45 Seiten umfasst.

Finanziert wird die mit 70 000 Euro veranschlagte Klage vom Forum Club Handball (FCH). Ziel der Interessenvereinigung europäischer Vereine ist es, dass Clubs als direkter Gesprächspartner der IHF anerkannt werden. Sie wollen so Mitspracherecht bei der Wettkampf- und Turnierplanung, bei Höhe und Umfang von Abstellgebühren sowie den Modalitäten bei der Versicherung von Spielern erhalten. „Wir wollen die IHF zwingen, die Beziehung zu den Clubs schriftlich festzulegen“, sagte Gerd Butzeck, Geschäftsführer des FCH. In der Satzung der IHF sind die Clubs nicht erwähnt.

Der Ligaverband HBL hat derweil zurückhaltend auf die Klage reagiert. „Wir haben großes Verständnis für das Anliegen des Forum Club Handball“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann und ergänzte: „Mir wäre lieber gewesen, wenn man die Probleme im Dialog löst.“ Dies sei laut FCH jedoch nicht möglich gewesen und habe die Klage unumgänglich gemacht. „Wir sehen keine andere Möglichkeit, weil eine Kommunikation mit der IHF nicht möglich ist“, sagte Butzeck.