Happy End im Handball-Krimi: Löwen froh über Jäger-Rolle

Mannheim (dpa) - Wie auf Knopfdruck waren die Löwen los. Ausgelassen hüpften und tanzten die Handballer aus der Rhein-Neckar-Region, als die Schiedsrichter nach kurzer Beratung entschieden hatten: kein weiteres Tor.

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Denn der von Matthias Flohr für den HSV Hamburg vermeintlich erzielte Ausgleichstreffer fiel erst nach der Schlusssirene; Endstand im spannenden Bundesliga-Spitzenspiel damit 32:31 (12:15) für die Löwen, die dennoch Platz eins einbüßten.

„Wir haben viel Leidenschaft gezeigt, hatten aber in der letzten Spielszene auch das Glück des Tüchtigen“, sagte Kapitän Uwe Gensheimer. „Wenn das Tor zum Schluss gezählt hätte, wäre es das für uns gewesen. Aber so sind wir weiter auf Augenhöhe mit Kiel und geben weiter Vollgas“, erklärte Manager Thorsten Storm kämpferisch. „Wir werden dranbleiben, egal wie die anderen spielen. Der Sieg war ein Meilenstein.“

Die Löwen mischen damit weiter im Titelrennen mit. Nun allerdings in der neuen Rolle als Verfolger, weil der punktgleiche THW Kiel (beide 53:9 Zähler) dank seines 46:24-Kantersiegs in Lemgo die höhere Tordifferenz gegenüber den nun zweitplatzierten Löwen aufweist. „Jetzt sind wir die Jäger“, stellte Rückraumspieler Kim Ekdahl du Rietz fest: „Wir müssen eben alles gewinnen.“

Drei Spiele sind noch zu absolvieren. Die Löwen haben im Vergleich zu Kiel das leichtere Restprogramm. Schon am nächsten Spieltag bekommt es der gastgebende Titelverteidiger mit dem Tabellendritten SG Flensburg-Handewitt zu tun. Die Löwen hingegen müssen bei Kellerclub ThSV Eisenach antreten. „Wir müssen jetzt halt auch mal hoch gewinnen“, forderte Storm.

Der Kieler Kantersieg hatte die Löwen nicht unbeeindruckt gelassen. „Es war vielleicht ein bisschen schockierend, dass Kiel mit 22 Toren gewonnen hat. Eigentlich sollte uns das nicht beeinflussen“, sagte Spielmacher Andy Schmid und suchte damit nach einer Erklärung für die von Hektik und Fehlern geprägte Vorstellung in der ersten Halbzeit. Auch Alexander Petersson gab zu, dass zu Anfang des Spiels gegen den HSV das Ergebnis aus Lemgo im Hinterkopf gewesen sei: „Wir hatten das Gefühl, einen Punkt verloren zu haben.“

Nach dem Drei-Tore-Rückstand zur Pause kehrten die Löwen jedoch wie verwandelt auf die Platte zurück. Die lautstarke Ansprache von Trainer Gudmundur Gudmundsson zeigte Wirkung. „In der zweiten Halbzeit waren Leidenschaft, Wille und Aggressivität zu sehen, das hatte in der ersten Halbzeit vollständig gefehlt. Ich bin sehr zufrieden und stolz auf die Mannschaft“, erklärte Gudmundsson und fügte vielsagend hinzu: „Wir haben noch drei Spiele und versuchen, unsere Sache professionell zu machen.“