HBL: Auch bei Lizenzbetrug Spielbetrieb möglich
Hamburg (dpa) - Selbst bei möglichem Lizenzbetrug könnte Handball-Bundesligist HSV Hamburg die Saison zu Ende spielen. Das besagen die Satzungen der Bundesliga-Vereinigung HBL.
Allerdings würde dem Verein am Saisonende die Spielgenehmigung entzogen und er müsste in die 3. Liga absteigen. Grund für die Kulanz ist eine Gleichbehandlung aller Vereine, die gegen den HSV antreten müssen. Die Hamburger haben bereits 20 von 34 Bundesliga-Partien absolviert.
Der HSV hat die Lizenz für das laufende Spieljahr nur durch eine Verpflichtungserklärung von Mäzen und Ex-Präsident Andreas Rudolph über 2,5 Millionen Euro erhalten. Die Zahlung der Garantiesumme wird aber durch eine bislang unbekannte Vereinbarung zwischen Rudolph und dem HSV ausgehebelt. Das gab Insolvenzverwalter Gideon Böhm am Freitag bekannt und äußerte, dass die Lizenz „für die gegenwärtige Saison vielleicht von Anfang an makelbehaftet“ gewesen sei. Zudem informierte der Rechtsanwalt, dass das Insolvenzverfahren nach Prüfung aller Unterlagen eröffnet worden ist.
Die HBL will die Unterlagen „sehr zeitnah“ prüfen, wie Präsident Uwe Schwenker mitteilte. Damit wird sich die Lizenzierungskommission befassen. „Noch können wir uns kein abschließendes Bild machen“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.
Auf den bisherigen HSV-Geschäftsführer Christian Fitzek könnten rechtliche Konsequenzen zukommen. Es besteht der Verdacht auf Insolvenzverschleppung. Zudem muss seine Rolle bei der Zusatzvereinbarung mit Rudolph geklärt werden.