HSG Krefeld Der späte Stich ins Herz — HSG verliert 26:27
Das Spitzenspiel gegen Fredenbeck lebt von der Dramatik zweier starker Teams. Während die Gäste jubeln, schieben die Krefelder Frust.
Das ist eine schöne Bescherung — die HSG Krefeld hat durch die 26:27 (13:15)-Niederlage im Spitzenspiel gegen den VfL Fredenbeck die Tabellenführung verloren und im Duell mit dem direkten Konkurrenten um die Drittliga-Meisterschaft einen herben Rückschlag erlitten. Mit zwei Punkten Rückstand und dem verlorenen direkten Vergleich, nach dem 20:29 im Hinspiel, gehen die HSG-Handballer nun in die Weihnachtspause. Erst am 16. Januar kann das Team unter Beweis stellen, wie gut es die unglückliche Niederlage verdaut hat. Dann wird die Jagd auf den neuen Spitzenreiter mit dem Heimspiel gegen die HSG Varel Friesland eröffnet.
Vor über 600 Zuschauern in der Königshofer Sporthalle sorgte Fredenbecks Routinier Maciek Tluczynski drei Sekunden vor dem Schlusspfiff mit einem Millimeter genauen Wurf in den linken Torwinkel für die Entscheidung. Während die Gäste aus Niedersachsen einen Freudentanz über den fast nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg vollführten, lagen die meisten HSG-Spieler enttäuscht am Boden.
Eine für beide Seiten versöhnliche Punkteteilung sollte es nicht geben. Dabei lieferten die Schwarz-Gelben in der ersten Hälfte zunächst keine starke Leistung ab, sondern mussten sogar einem Vier-Tore-Rückstand (22./10:14) hinterherlaufen. Nach dem Seitenwechsel kamen die Krefelder jedoch mit großer Dynamik und erstmals mit David Breuer auf der halbrechten Angriffsposition ins Spiel. Der Routinier brachte Ruhe und Linie ins Spiel, schaffte mit zwei Toren eine 20:18-Führung, die Lukas Schmitz sogar auf 21:18 (43.) ausbaute.
Fredenbeck wankte, schien Tribut zu zollen für das hohe Anfangstempo. Doch die Gäste holten wieder Tor um Tor auf, zumal die HSG gleich vier Chancen liegenließ. Nach achtminütiger Krefelder Torflaute gingen die Fredenbecker 22:21 in Führung. Zwar schaffte Stephan Pletz, der nach langer Verletzung wieder mitwirkte, zwischenzeitlich die 24:23- und 25:24-Führung, doch die Gäste antworteten prompt zum 26:25. 76 Sekunden vor dem Abpfiff bebte die Halle, als Thomas Plhak nervenstark einen Siebenmeter zum 26:26 verwandelt hatte. Doch Fredenbeck gab dann den Ball nicht mehr ab, verhielt sich taktisch clever — selbst als die Schiedsrichter mehrfach Zeitspiel anzeigten — und kassierte die Punkte ein.