HSG Krefeld Handball: Kuhfuß — der Mann für alle Fälle

Im personell ausgedünnten Kader des Handball-Drittligisten HSG Krefeld ist der 29-Jährige eine wesentliche Größe.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Auf Gerrit Kußfuß ist bei der HSG Krefeld in dieser Saison absolut Verlass. Der gelernte Kreisläufer entpuppt sich als wahrer Allrounder, war wie nur wenige Mitspieler alle 24 Ligaspiele dabei. Beim überraschenden 27:27-Remis des Handball-Drittligisten in Dormagen übernahm der gebürtige Anrather nun sogar die Rolle des Spielmachers. Denn ohne den verletzten Kapitän Tim Gentges bot sich nur noch der Niederländer Dario Polmann für diese Position an. Doch der wurde überraschend vom Gegner fast 35 Minuten mit einer Manndeckung aus dem Spiel genommen.

Kußfuß füllte die Aufgabe in überzeugender Manier aus. Bis auf einen Fehlpass machte der mittlerweile letzte Mohikaner aus dem ehemaligen Drittligakader von Adler Königshof nur einen kleinen Fehler im Angriff. Fast 60 Minuten stand der 29-Jährige ohne große Verschnaufpause in der Abwehr seinen Mann.

„Wir haben als Team gut gearbeitet. Auf der Mittelposition war es nicht so einfach für mich, immer die richtige Entscheidung zu treffen, zumal ich das Spiel als Kreisläufer ja sonst eher von hinten zu sehen bekomme.“

Der Dauerkämpfer, der stets Höchsteinsatz zeigt, seine Zeitstrafen in dieser Spielzeit aber erheblich auf bislang 13 drosseln konnte, verlängerte als einer der ersten Spieler seinen Vertrag für die nächste Saison. Bei einem HSG-Sponsor beruflich im Marketing abgesichert, sucht Kußfuß die Herausforderung. Denn mit Damian Janus wurde für die neue Saison ein dritter Kreisläufer und Abwehrspezialist verpflichtet. Doch der 1,88 Meter lange Abwehrspieler fand immer einen Platz im HSG-Gefüge. Aus dem Innenblock der Defensive ist der Krefelder im Moment jedenfalls nicht mehr weg zu denken.

Trainer Mast sagt: „Gerrit setzt seine Spezialaufgaben immer sehr gut um. Ich schätze auch sein Zusammenspiel mit Marcel Görden, wenn wir mit zwei Kreisläufern agieren.“ Kuhfuß wechselte 2012 nach Königshof, nachdem er damals mit dem TuS Opladen in zwei Relegationsspielen um den Drittliga-Aufstieg den Krefeldern unterlegen war.

Sein Wechsel nach Saisonende stieß beim damaligen Club zwar auf wenig Verständnis. Die HSG Krefeld jedenfalls setzt weiter voll auf ihren Allrounder.