Handball HSG jubelt über Auftaktsieg

Krefeld · Der Handball-Drittligist startet mit einem verdienten 33:30-Erfolg gegen Tusem Essen II in die neue Saison

Die Erleichterung war groß auf der Bank der HSG Krefeld Niederrhein nach dem Spiel gegen Tusem Essen II.

Foto: samla.de

Die HSG Krefeld Niederrhein hatte sich zum Auftakt in der 3. Handball-Bundesliga eine Menge vorgenommen, wollte unbedingt den hohen Vorschusslorbeeren gerecht werden. Doch den verdienten 33:30-Erfolg gegen den Aufsteiger Tusem Essen II fuhr der Favorit, nach einer überaus turbulenten Begegnung, erst in den Schlussminuten ein. Mit einem ungläubigen Kopfschütteln begleitete Trainer Maik Pallach in der ersten Hälfte immer wieder die zerfahrenen Aktionen und Bemühungen seines Teams.

Denn hinten wie vorne passte einfach nichts zusammen. Allein 18 Fehlwürfe und technische Fehler produzierte der HSG-Angriff bis zur Pause – noch neun weitere danach. Die Defensive wiederum agierte in den ersten 30 Minuten viel zu passiv, war meist einen Schritt zu spät und bekam deshalb die schnellen Essener Angreifer nicht zu packen. Die Gäste spielten, wie erwartet, unbekümmert auf und zogen nach dem 4:4-Ausgleich schnell auf 8:4 und 10:6 davon. Bis zum Seitenwechsel kam diese unerwartet deutliche Führung somit hoch verdient zu Stande.

Doch Ex-Kapitän Marcel Görden, dessen HSG-Trikot in Erinnerung an große Leistungen hoch an der Hallenwand hängt, ahnte schon während der Pause, was noch passieren würde: „Wir sehen ein typisches Auftaktspiel, in dem die HSG nervös agiert und erstmals wieder vor so vielen Zuschauern nicht in die Spur kommt. Der Druck innerhalb der Mannschaft scheint mir hoch zu sein. Doch die ersten Punkte werden in Krefeld bleiben.“ Görden behielt Recht, denn wie verwandelt kehrte das Pallach-Team aus der Kabine zurück. Mit Routinier Maik Schneider kehrte auf der halbrechten Seite mehr Ruhe ein, auch Spielmacher Merten Krings, mit neun Toren der Top-Torschütze, führte sein Team nun besonnen nach vorn. In der Abwehrmitte erhielt neben Andrej Obranovic nun Lars Jageniak den Vorzug vor Matija Mircic.

Die Maßnahmen von Pallach zeigten Wirkung, denn als Rechtsaußen Steffen Hahn per Konter nach 36 Minuten die erste Krefelder Führung zum 18:17 erzielte, ballten seine in der Abwehr verbliebenen Mannschaftskameraden voller Optimismus die Fäuste. Nur drei Minuten später erhöhte Hahn auf 21:17. Die HSG belohnte sich selbst mit 8:0 Toren für eine starke Aufholjagd. Zudem profitierten die Schwarz-Gelben nun immer mehr von Torhüter Lasse Hasenforther, für den insgesamt 15 Paraden notiert wurden. Der als neue Nummer 1 erwartete Ex-Dormagener Sven Bartmann saß dagegen auf der Bank, hatte nach der Geburt seiner Tochter Enie über die Woche aber kaum trainiert und wurde geschont.

Doch die Gäste ließen nicht locker, erzielten trotz eines 22:26-Rückstandes erneut den Anschluss zum 27:28 und 29:30. Aber Krings, Torjäger Kevin Christopher Brüren und der kurz zuvor eingewechselte Linksaußen Nick Braun sorgten für die weiteren Treffer zum Sieg. Pallach war erleichtert: „Heute habe ich lange Zeit eine andere Mannschaft spielen gesehen als in den letzten sechs Wochen. Die Chancenverwertung war miserabel, es fehlte oft die Bindung durch fast alle Mannschaftsteile. Aber nach der Pause sind wir gut rausgekommen, da haben wir die Leistung gezeigt, die wir über 60 Minuten bringen können. Warum das Spiel dann noch einmal eng wurde, ist mir nicht klar. Wichtig sind am Ende allein die ersten zwei Punkte.“