Handball HSG-Talente Paul Dreyer und Sven Eberlein überstehen Feuertaufe

Bei ihrem ersten Spiel in der zweiten Handball-Bundesliga in Emsdetten bestanden die beiden Teenager ihre Feuertaufe.

Die HSG-Zugänge Paul Dreyer (l.) und Sven Eberlein kennen sich noch von ihrer Zeit bei den Neuss-Düsseldorf Rhein Vikings.

Foto: Ja/Peter Schroers

Für Paul Dreyer und Sven Eberlein, beide ganz frisch im Tross des Handball-Zweitligisten HSG Krefeld, war der Auftritt vor 2103 Zuschauern in der Emsdettener EMS-Arena etwas Besonderes. Denn während die meisten HSG-Akteure nach dem Schlusspfiff zur 23:32-Pleite wieder einmal mit gesenkten Köpfen das Spielfeld verließen, mussten Eberlein und Dreyer erst einmal kräftig durchschnaufen und verarbeiten, was sich da gerade abgespielt hatte.

Denn das Duo hatte soeben seine Feuertaufe in der 2. Liga bestanden. Beide kennen sich bestens aus dem Drittliga Kader der Neuss-Düsseldorf Rhein Vikings, stammen aus der Insolvenzmasse des Pleite-Klubs, sind nun aber in Krefeld. Zwar kassierte ihr neuer Klub im zehnten Auswärtsspiel wieder eine Niederlage, nun gegen den gastgebenden TV Emsdetten. Doch das war für den 19-jährigen Eberlein und den 18-jährigen Dreyer erst einmal Nebensache. Sie hatten einen Sprung geschafft, von dem viele junge Sportler vergeblich träumen: Sich einmal mit den arrivierten Profis einer Sportart messen und auf dem Platz stehen.

Der TV Emsdetten hat in der Rückrunde genügend Handball-Prominenz in seinen Reihen, wie den Litauer Alvis Jurzs, der bei der gerade abgelaufenen Europameisterschaft gegen die deutsche Nationalmannschaft fünf Tore erzielte. Oder den 122-fachen slowakischen Nationalspieler Tomas Urban, der erst am Abend vor dem Spiel gegen Krefeld einen Vertrag unterschrieb und den Klassenerhalt mit sichern soll. Natürlich legte Urban gleich Paul Dreyer ein Tor zum 29:21 ins Netz. Dreyer war sechs Minuten vor dem Schlusspfiff von Trainer Felix Linden beim Stand von 27:19 ins Tor beordert worden. Dreyer: „Das war eine Super-Herausforderung für mich. Ich war auf jeden Fall nervös, hatte nicht sofort mit einer Einwechslung gerechnet. In der 2. Liga sind schon Spieler von einem anderen Kaliber unterwegs.“

HSG Krefeld will Team
um junge Spieler aufbauen

Linden setzte mit der Einwechslung ein Zeichen für das 1,98 Meter große Torwarttalent. Denn in naher Zukunft sollen noch mehr Youngster um ein Gerüst erfahrener Spieler herum in Krefeld aufgebaut werden. Dreyer passt ins HSG-Team, ist gebürtiger Krefelder, wohnt in Bockum und besucht das Moltke-Gymnasium, wo er sein Abitur bauen will: „Ich freue mich auf die nächsten Wochen, will mich verbessern und hoffe, möglichst viel von Norman Toth zu lernen. Er ist schon ein starker Keeper.“

Beim Spiel acht Tage zuvor in Rimpar saß Kollege Sven Eberlein nur auf der Bank, nun in Emsdetten schenkte Linden dem Neu-Krefelder auf der halblinken Angriffsseite und in der Mitte der Abwehr gleich mit dem Anpfiff das Vertrauen: „Das Spiel hat schwierig für mich begonnen, natürlich war ich nervös. Vor solch einer Kulisse habe ich noch nie gespielt. Doch es war ein Super-Erlebnis, das ich nie vergessen werde. In der zweiten Hälfte lief es besser, da habe ich gleich zwei Tore geworfen und konnte noch einmal die tolle Atmosphäre in der Halle schnuppern.“