Handball Toni Sario verlässt die HSG Krefeld

Während die Krefelder Handballer in Emsdetten antreten, soll der 21-Jährige schon für seinen neuen Klub in Aue spielen.

Toni Sario ließ nur selten sein Potenzial aufblitzen: Im Spiel gegen Aue warf der Rechtshänder zehn Tore für die HSG. Am Wochenende spielt der 21-Jährige wieder gegen die Sachsen, dann allerdings bereits für seinen neuen Verein TuS Ferndorf.

Foto: Ja/Samla

Handball-Zweitligist HSG Krefeld macht bei der rasanten Neugestaltung seines Kaders Nägel mit Köpfen. Der mit etlichen Vorschuss-Lorbeeren verpflichtete spanische Junioren-Nationalspieler Toni Sario steht nicht mehr länger im Kader des Aufsteigers. Vielmehr soll der 21-Jährige bereits am Samstag, 8. Februar, für den Zweitliga-Konkurrenten TuS Ferndorf beim Auswärtsspiel in Aue auf Torjagd gehen.

Sario hat die Seidenstadt in einer Nacht- und Nebelaktion verlassen. So richtig warm waren beide Seiten nie miteinander geworden, daher nun die leichte Trennung. Nur 41 Tore in 14 Spielen warf der 1,98 Meter große Rechtshänder, blieb damit weit hinter den großen Erwartungen zurück. Doch ausgerechnet im Hinrunden-Heimspiel, eben gegen Aue, ließ Sario aufhorchen, sorgte mit zehn Toren für eine Duftmarke, die bei der der Konkurrenz aus dem Siegerland scheinbar nachhaltige Wirkung zeigte.

HSG Krefeld kassiert
Ablöse für Toni Sario

HSG-Sportchef Stefan Nippes erklärt: „Toni hat bei uns einen Zweijahresvertrag unterschrieben, demnach hätte er beim Abstieg in der dritten Liga auflaufen müssen. Doch das ist und war nie sein Ziel. Mit seinem Wechsel nach Ferndorf kann er nun in der kommenden Saison mit Sicherheit in der 2. Liga spielen. Denn Ferndorf gilt nicht gerade als potenzieller Absteiger und suchte dringend einen Halblinken.“

Nippes verschweigt damit allerdings, dass der Sario-Wechsel für die Krefelder durchaus lukrative, finanzielle Aspekte mit sich bringt. Denn außerdem, dass der spanische Vollprofi ab sofort nicht mehr auf der Gehaltsliste steht, ergibt sich ein zweites Geschäft. Denn die HSG-Verantwortlichen vereinbarten, wohl wissend, wohin die Zweitligafahrt gehen könnte, eine Ablösesumme, die im fünfstelligen Bereich liegen soll. Sportlich müssen die vorhandenen Spieler um Kapitän Tim Gentges die Lücke schließen. Zudem dürfte Zugang Sven Eberlein vermehrt Einsatzzeiten bekommen. Der ehemalige Dormagener und Rhein Vikings Spieler saß beim letzten Auswärtsspiel in Rimpar ohne Einsatz auf der Bank.

Doch am Samstag, 8. Februar, um 19 Uhr beim Duell gegen den Vorletzten TV Emsdetten könnte sich das Blatt nun schnell ändern. Im Hinspiel verloren die Krefelder nach einer indiskutablen Leistung in der zweiten Hälfte mit 18:25. Ausschlaggebend war damals eine 15-minütige Torflaute in der Schlussphase nach dem 18:18-Ausgleich durch Felix Jaeger, der nun für die HSG Konstanz spielt. In Emsdetten wird mit dem Spiel gegen Krefeld die Aufholjagd um den Klassenerhalt ausgerufen. Die Gastgeber stehen dementsprechend unter Druck, können nur mit einem Sieg gegen die HSG den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze halten. Um den Klassenerhalt zu sichern, verpflichtete Emsdetten für die Restsaison kurzer Hand den Ex-Bundesligaspieler und lettischen Nationalspieler Aivis Jurdzs, der beim EM-Zitterspiel gegen die deutsche Mannschaft noch überzeugt hatte.