Handball HSG: Toth und Schiffmann glänzen bei Testspielsieg gegen Limburg
Krefeld · Der Handball-Zweitligist siegt gegen die Niederländer deutlich. In der Defensive experimentiert Arnur Gunnarsson noch.
Handball-Zweitligist HSG Krefeld ist intensiv auf der Suche nach neuen Defensiv-Konzepten und hat dabei längst noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Dennoch besiegte der Aufsteiger im Testspiel in der Glockenspitzhalle den dreifachen niederländischen Meister Limburg Lions mit 33:30 (17:19). Am Abend davor bezwang die HSG den Regionalligisten Rheinwacht Dinslaken in einem nicht öffentlichen Probelauf gar mit 40:20.
Mit einer defensiven 6:0-Deckung, aus der zunächst die Abwehrspezialisten Damian Janus und Jonas Vonnahme im Angriff gegen Spielmacher Simon Ciupinksi und den spanischen Zugang Toni Sario getauscht wurden, startete der Zweitliga-Aufsteiger in den körperlich robusten Test gegen den international erfahrenen Meister aus der niederländischen Nachbarschaft. Gunnarsson hielt 30 Minuten am ersten Defensiv-Konzept mit verschiedenen Aufstellungen fest, obwohl den Krefeldern häufig die Bälle um die Ohren flogen. Die Gäste überzeugten mit schnellen Angriffen, führten zwischenzeitlich schon mit 14:11 und 18:14.
Die Abstimmung in der HSG-Abwehr passte eben längst nicht, die Zuordnung fehlte, immer wieder führte Gunnarsson nach den diversen Auswechslungen und Umstellungen Einzelgespräche mit seinen Spielern, um die Fehler direkt schon auf der Bank zu korrigieren. Im Angriff fand vor allem Kevin-Christopher Brüren gut ins Spiel, steuerte in der ersten 14 Minuten vier Tore bei
Spielmacher Simon Ciupinski
ist noch auf sich alleine gestellt
Eine Menge Arbeit vor der Brust hat derzeit Spielmacher Simon Ciupinski. Der HSG-Spieler mit den meisten Zweitligaeinsätzen, gerade 30 Jahre alt geworden, ist auf der Position des Taktgebers ganz auf sich allein gestellt, da HSG-Urgestein Tim Gentges noch eine Woche im Urlaub weilt. Zudem verletzte sich Nachwuchsmann Sebastian Schönseiffen im Training. Das 22-jährige Leichtgewicht zog sich eine Schulter-Eckgelenk-Sprengung zu, wurde schon operiert und fällt bis ins neue Jahr aus. Ciupinski sagt: „Der Sieg gegen Limburg war wichtig für unser Selbstvertrauen. Im Moment stehen das Fitness- und Athletiktraining im Vordergrund. So viele Intervallläufe wie jetzt habe ich noch nie gemacht.“
Nur elf Tore kassierten die Gastgeber gegen die niederländischen Löwen im zweiten Durchgang. Ein Verdienst, der nun offensiven 5:1-Deckung und von Torhüter Norman Toth. Der Ungar kam für den Dänen Frederik Stammer zwischen die Pfosten, Torwart Nummer drei, Paul Keutmann wurde geschont. Toth glänzte mit elf Paraden, parierte mehrfach freie Würfe der Niederländer und leitete damit die Wende ein. Denn erst zehn Minuten vor dem Ende kamen die Gastgeber durch Max Zimmermann wieder zur 26:25-Führung. Zugang Mike Schulz mit einem schönen Heber nach einem Konter, erneut Zimmermann und Linkshänder Henrik Schiffmann schraubten dann schnell das Ergebnis auf 30:26. Die Gäste ließen die Köpfe hängen.
Sichtlich zufrieden mit den Testspielen war Trainer Gunnarsson: „Wir haben bereits einige gute Angriffe gezeigt. In der ersten 30 Minuten stand die Abwehr nicht gut, das müssen wir abstellen. Dagegen haben wir in der zweiten Hälfte mit der offensiven 5:1-Deckung eine Menge Fehler bei Limburg produziert. Wir müssen noch einiges ausprobieren, Henrik Schiffmann hat mir gut gefallen.“