Drittligist gewinnt Testspiel gegen Schalksmühle mit 32:22 HSG und Oppum starten Handball-Kooperation

Ein zartes Pflänzchen ist gesetzt. Die HSG Krefeld Niederrhein und der TV/DJK Oppum besiegelten mit dem Drittliga-Testspiel der Schwarz-Gelben gegen die SG Schalksmühle Halver endgültig eine sportliche Kooperation.

HSG-Gesellschafter Simon Krivec (r.)  und Oppums Vorsitzender Benedikt Heimann (l.) besiegelten vor dem Spiel der HSG gegen Schalksmühle per Handschlag die Kooperation der beiden Verein.

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Dafür verlegte der Drittligist das Spiel eigens in die altehrwürdige Sporthalle an der Scharfstraße, wo einst die Oppumer schon um Bundesligapunkte gegen den VfL Gummersbach spielten. Die Zuschauereinnahmen flossen zudem in die Kasse der Oppumer.

Oppum spielt mit vielen Jugendmannschaften in den Ligen

Der 32:22 (18:10)-Sieg der HSG über den alten Rivalen geriet dabei schon fast zu Nebensache. Denn die traditionsreichen Oppumer Handballer mit zwölf Jugend-Mannschaften, einer Ober- und einer Verbandsliga Mannschaft im Gepäck und der Drittligist HSG, dem vor allem ein leistungsgerechter Unterbau im Seniorenbereich fehlt, wollen enger zusammenrücken. Gut 200 Zuschauer wurden Augenzeuge der Vereinbarung, die HSG-Gesellschafter Simon Krivec und Oppums Vorsitzender Benedikt Heimann per Handschlag besiegelten. Ziel beider Klubs ist es, langfristig Talente aus dem Handball-Kreis Krefeld Grenzland in Krefeld zu halten, sie auszubilden und nicht, wie bisher oft genug geschehen, an Vereine wie TuSEM Essen, den Bergischen HC oder Bayer Dormagen zu verlieren. HSG-Gesellschafter Simon Krivec brachte es auf den Punkt: „Wenn wir es tatsächlich einmal schaffen, ein Talent hier aus der Gegend in der Kader der HSG zu integrieren, dann sind wir einen Riesenschritt weiter. Aber das braucht Zeit.“

Auf Anregung von Folkert Schultz, dem Verwaltungsratsmitglied des HSG-Sponsors „Fressnapf“ hatte es intern unter den Handballvereinen schon einige Gespräche gegeben, mit dem Ziel, die Jugendarbeit zu bündeln und in Zukunft vielleicht sogar ein Team der besten Nachwuchshandballer aus der Region zu bilden. Dabei ist unter den Handballpartnern zunächst nicht festgelegt, unter welcher Vereinsfahne. Zwischen dem TV Oppum und der HSG Krefeld Niederrhein funkte es jedoch sofort. Schon seit dem Sommer trainieren nun drei A-Jugend-Talente vorwiegend mit dem Verbandsligateam von Trainer Falk Schwarz. Das Trio ist jedoch im gesamten Herrenbereich einsetzbar. Die Oppumer werfen damit zugleich Befürchtungen und Ängste über Bord, einzelnen Klubs in der Region drohe damit einen Ausverkauf von Talenten.

Küsters: „Wir müssen Qualität
in die Hallen bringen“

Geschäftsführer Frederick Küsters berichtet: „In Krefeld haben wir keinen Verein, der sich dauerhaft in der Regionalliga oder darüber hinaus qualifizieren wird. Wir müssen Qualität in die Hallen bringen, dazu gehören vor allem gute Trainer und dann bin ich sicher, dass die Talente dann selbst anklopfen werden“.

Die Oppumer machten sich dafür schon stark und verpflichteten Florian Fenzel als neuen Jugendkoordinator, der zuvor beim OSC Rheinhausen sowie beim Handballverband tätig war. Die Verantwortlichen beider Klubs sind sich einig, dass weitere Vereine wie Bayer Uerdingen oder auch Treudeutsch Lank mit ins Boot gehören. Simon Krivec sagt: „Wenn es gelingt, ein oder zwei Talente aus kleineren Vereinen in unsere Teams einzubauen, die ansonsten sowieso ihre Mannschaften verlassen würden, wenn für sie das Leistungsniveau nicht mehr passt, das wäre der nächste Schritt.“

Krivec ist zudem eine Durchlässigkeit bis hin zu einer Rückkehr in die Stammvereine wichtig, wenn das Talent denn nicht ausreicht. Oppums Vorsitzender Benedikt Heimann sieht seinen Klub als Eisbrecher, die HSG als das Marken-Label, das vorangeht: „Wir müssen mit unserer Idee begeistern, für die Talente muss es eine Ehre sein, hier in Krefeld zu trainieren und um Punkte und Titel zu spielen.“