HSV Hamburg hält Anschluss - Magdeburg überwindet Krise

Leipzig (dpa) - Im Pokal nur noch Zuschauer, in der Meisterschaft lediglich Verfolger: Doch nach einem Pflichtsieg in der Handball-Bundesliga kann der HSV Hamburg auch national noch immer Großes erreichen.

Der Champions-League-Sieger gewann zum Abschluss der Hinrunde beim Aufsteiger und Tabellenletzten TV Emsdetten glanzlos, aber souverän mit 37:31 (23:16). „Mit unserer Ausbeute in der Offensive bin ich zufrieden, aber hinten hätten wir weniger zulassen müssen“, monierte HSV-Trainer Martin Schwalb und konstatierte: „Insgesamt haben wir über 60 Minuten kompakt gestanden und das Spiel verdient gewonnen.“

In der Champions League hat Titelverteidiger Hamburg als Gruppen-Erster vorzeitig das Achtelfinale erreicht, in der Bundesliga sind die Hanseaten nur Fünfter, allerdings mit Tuchfühlung nach oben. Davor rangieren die Nord-Rivalen SG Flensburg-Handewitt und THW Kiel sowie die Füchse Berlin und der kommende Bundesliga-Gegner Rhein-Neckar Löwen.

Während die Mannheimer schon im Achtelfinale des DHB-Pokals bei Cupverteidiger Kiel gefordert sind, haben die Hamburger unfreiwillig Pause. In der Vorrunde waren sie an Frisch Auf Göppingen gescheitert und können sich nun akribisch auf das Top-Spiel gegen die selbstbewussten Löwen am kommenden Samstag vorbereiten. Der EHF-Pokalsieger hatte mit dem 36:22 (19:11)-Schützenfest gegen den VfL Gummersbach Stärke demonstriert.

Derweil befreit sich der SC Magdeburg langsam aus seiner sportlichen Krise. Das 30:24 (19:11) gegen den TSV GWD Minden war der zweite Erfolg gegen einen Abstiegskandidaten nach dem 31:23 beim ThSV Eisenach. Nach zuvor vier Niederlagen in fünf Bundesliga-Spielen scheint bei den verletzungsgeplagten Magdeburgern dank der jüngsten Erfolge wieder Ruhe einzukehren. „Wir wollen mit einer geordneten Tabellenposition in die EM-Pause gehen“, sagte Manager Marc-Henrik Schmedt und forderte von seinem Team einen weiteren Heimsieg am kommenden Sonntag gegen Göppingen.

Die Göppinger verhinderten mit ihrem Interimstrainer Alexander Knezevic erst in letzter Sekunde eine erneute Niederlage. Im ersten Spiel nach der Trennung von Trainer Velimir Petkovic rettete Christian Schöne den auf Platz 13 abgestürzten Göppingern mit seinem Treffer zwei Sekunden vor Schluss zum 24:24 (15:11) gegen die HSG Wetzlar einen Punkt. In der umkämpften Partie sahen Igor Beljanski aufseiten der Gastgeber und Carlos Prieto bei Wetzlar jeweils nach drei Zeitstrafen die Rote Karte.

Unterdessen scheint dem zuvor überraschend starken Neuling Bergischer HC die Luft auszugehen. Mit dem 30:38 (14:22) beim TuS N-Lübbecke kassierte der Aufsteiger die sechste Niederlage im siebten Spiel. Dadurch sackte der Bergische HC vom sechsten Platz nach zehn Spieltagen auf den zwölften Rang ab.