Keine Freude über deutsche Duelle

Wien (dpa) - Die Handball-Bundesliga reduziert sich selbst: Auf dem Weg zu den Titeln in der Champions League und im EHF-Pokal bleibt jeweils mindestens ein deutsches Team auf der Strecke.

In der „Königsklasse“ treffen im Viertelfinale die SG Flensburg-Handewitt und der HSV Hamburg aufeinander. In der „Champions League light“ erreicht nur der Sieger des Duells SC Magdeburg gegen Rhein-Neckar Löwen das Endrunden-Turnier im französischen Nantes. Das ergab die Auslosung am Dienstag in Wien.

Doch auch die anderen deutschen Teams waren nur bedingt glücklich mit den Gegnern. Champions-League-Sieger THW Kiel muss sich gegen den bärenstarken ungarischen Meister MKB Veszprem für das Endrunden-Turnier Final4 in Köln qualifizieren. Leichter erscheint im EHF-Pokal die Aufgabe für Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen gegen die Slowenen von Branik Maribor.

Die Viertelfinals in der Champions League werden zwischen dem 17. und 21. April (Hinspiel) sowie zwischen dem 24. und 28. April (Rückspiel) ausgetragen. Halbfinals und Finale finden am 1./2. Juni in Köln statt. Im EHF-Cup sind die Viertelfinal-Spiele für den 20./21. April und den 27./28. April terminiert, die Endrunden-Premiere in Nantes findet am 18./19. Mai statt. Das Lospech für die Teams ist aber auch das Glück für die Bundesliga: Bei beiden Endrunden-Turnieren ist so eine deutsche Beteiligung garantiert.

„Das darf doch nicht wahr sein“, war die erste Reaktion aus Hamburg und Flensburg. Beide Mannschaften trafen schon in der Champions-League-Gruppenphase aufeinander, wo jedes Team sein Heimspiel gewann. Zudem spielen sie am 9. April in der Liga gegeneinander und vier Tage später erneut im DHB-Pokal-Halbfinale. „Beide Mannschaften würden dem Final4 gut zu Gesicht stehen“, meinte HSV-Trainer Martin Schwalb, dessen Mannschaft in der laufenden Saison somit siebenmal auf Flensburg trifft. „Natürlich hätten wir lieber gegen einen internationalen Gegner gespielt“, sagte SG-Manager Dierk Schmäschke: „Es gibt keinen Favoriten, das werden hammerharte Spiele.“ Hamburg hat im Rückspiel Heimrecht.

„Zwei tolle Spiele gegen einen richtig schweren Gegner“, erwartet Kiels Geschäftsführerin Sabine Holdorf-Schust gegen Veszprem. Beide Teams waren ebenfalls bereits Gruppengegner. Die Ungarn gewannen zu Hause 31:30, die „Zebras“ überrannten Veszprem vor heimischer Kulisse mit 32:21. Allerdings müssen die Kieler das entscheidende Rückspiel im Hexenkessel von Veszprem austragen. „Wir wollen die Serie brechen, dass der Titelverteidiger sich nicht für das Final4 qualifiziert. Also müssen wir den Grundstein zum Erfolg im Hinspiel legen“, sagte Holdorf-Schust.

Weder die Löwen noch Magdeburg, die am Sonntag in der Liga aufeinandertreffen, konnten sich mit der Auslosung anfreunden. „Die EHF sollte sich überlegen, dass Duelle von Mannschaften aus der gleichen Liga ausgeschlossen werden“, meinte Löwen-Manager Thorsten Storm. Und Magdeburgs Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt sprach vom „schwerst möglichen Gegner überhaupt. Die Löwen sind klarer Favorit aufs Weiterkommen ins Endturnier.“

Zufriedener war dann schon Göppingens Manager Gerd Hofele: „Im Viertelfinale des EHF-Pokals gibt es keine einfachen Gegner, aber es hätte uns wahrlich härter treffen können“, sagte er über den Vierten der slowenischen Liga aus Maribor.