Nincevic-Klage gegen Jansen offen - Wechsel nach Minsk
Berlin (dpa) - Handball-Profi Ivan Nincevic von den Füchsen Berlin denkt weiter über eine Klage gegen den Hamburger Torsten Jansen nach dessen brutalem Kopfstoß nach.
„Das entscheide ich diese Woche zusammen mit meiner Frau“, sagte Nincevic der Nachrichtenagentur dpa. Meldungen, wonach er bereits eine Klage aufgesetzt habe, dementierte der Olympia-Dritte von London 2012. „Ich habe so etwas nie gesagt.“
Durch die Attacke seines Gegenspielers hatte der Kroate eine schwere Gehirnerschütterung und eine fünf Zentimeter lange Fleischwunde unter dem rechten Auge sowie zwei Hämatome am Kopf erlitten. Ihm gehe es aber schon deutlich besser, meinte Nincevic. „Nur grelles Licht schmerzt noch immer beim Sehen.“
Fest steht indes, dass Nincevic in den kommenden zwei Jahren bei Dynamo Minsk in Weißrussland spielt. „Sie haben mir ein super Angebot gemacht“, sagte der Linksaußen und bestätigte damit einen Bericht der „B.Z.“. Im Winter hatte der Hauptstadtverein entschieden, den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit Nincevic nicht zu verlängern. Der 31-Jährige spielt seit 2010 bei den Füchsen.
Ob Nincevic die Qualifikationsspiele für die Champions League mit seinem neuen Team bestreiten kann, bleibt abzuwarten. Nach der Attacke von Jansen in der vergangenen Woche ist für Nincevic die Saison beendet. „Am Dienstag muss sich zur neurologischen Untersuchung. Ich hoffe, da wird nicht noch etwas Schlimmes gefunden“, sagte der Kroate.
Jansen war durch die Disziplinarkommission der Bundesliga (HBL) für zehn Meisterschaftsspiele gesperrt und zu 15 000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Da die Spielsperre jedoch nicht saisonübergreifend gilt, muss der Weltmeister des Jahres 2007 nur in den restlichen zwei Liga-Spielen pausieren. „Das ist eine Witz-Strafe“, sagte Nincevic. „Mein Gesicht ist entstellt. Mein ganzes Leben werde ich jetzt mit der Narbe leben müssen.“