Olympia-Gold für DHB-Keeper Wolff „keine Utopie“

Leipzig (dpa) - Sechs Wochen nach dem Gewinn des Europameister-Titels in Polen hält Handball-Torhüter Andreas Wolff auch den Olympiasieg in Rio de Janeiro für möglich.

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„Eine EM ist das Turnier mit der höchsten Leistungsdichte im Handball, also gehe ich davon aus, dass man Olympia in Rio auch gewinnen kann. Dass Gold keine Utopie ist“, sagte der Schlussmann von der HSG Wetzlar in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“.

Der beste Torhüter des EM-Turniers ist sich zudem bewusst, dass die deutsche Mannschaft nun nicht mehr als Außenseiter auftreten kann. „Aber man wird jetzt eh sagen: Da kommt der Europameister. Niemand unterschätzt uns mehr. Und das müssen wir aushalten“, meinte Wolff, der in der kommenden Saison zum deutschen Meister THW Kiel wechselt. „Das Schwierigste für uns wird sein, dieses Bad-Boy-Image aufrechtzuerhalten, wenn wir uns weiter entwickeln, wenn man mal dauerhaft auf einer Stufe mit Weltklasseteams wie Spanien und Dänemark steht.“

Die Handballer hatten sich in Anlehnung an das Basketball-Team der Detroit Pistons anfang der 1990er Jahre zu „Bad Boys“ erklärt, die hart, aber nicht unfair spielen und so gewinnen. Die „Bad Boys“ seien nicht von der Optik her wie Stefan Kretzschmar mit gefärbten Haaren oder Tattoos oder Akteure, die abseits des Spielfeldes durch Eskapaden auffallen würden.

„Das ist ja in unserer Generation überhaupt nicht der Fall. Bis auf Steffen Fäth ist keiner tätowiert, und es ist auch nicht so, dass wir durch irgendwelche Verhaltensauffälligkeiten Interesse wecken. Nur durch diese harte Spielweise“, sagte der deutsche „Handballer des Jahres“ und benannte seine Rolle: „Ich bin der Big bad Wolff...“