Prozess gegen Schwenker/Serdarusic: Kiel gelassen
Kiel (dpa) - Handball-Rekordmeister THW Kiel sieht dem Strafprozess gegen Ex-Manager Uwe Schwenker und den ehemaligen Trainer Zvonimir Serdarusic gelassen entgegen.
„Das schieben wir weg“, sagte THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt der Nachrichtenagentur dpa mit Blick auf die am 21. September beginnende Verhandlung. „Wir werden, wie wir das immer gesagt haben, neutral und zurückhaltend agieren.“ Allerdings wolle man den Prozess vor dem Kieler Landgericht natürlich genau beobachten.
Den Angeklagten wird seit März 2009 vorgeworfen, durch Schiedsrichter-Bestechung das Champions-League-Finalrückspiel von 2007 gegen die SG Flensburg-Handewitt verschoben zu haben. Ungeklärt ist der Verbleib von gut 150 000 Euro. Vorgeworfen wird dem Duo Schwenker/Serdarusic Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Untreue sowie Bestechung im geschäftlichen Verkehr. Beide bestreiten die Vorwürfe ebenso wie die Referees Miroslaw Baum/Marek Goralczyk.
Das Landgericht Kiel soll für Ende Oktober neben den polnischen Unparteiischen auch einen kroatischen Geschäftsmann als Zeugen benannt haben, der als Mittelsmann fungiert haben soll. Zuvor sollen der dänische Gesellschafter der Rhein-Neckar Löwen, Jesper Nielsen, und THW-Gesellschafter Hubertus Grothe aussagen. Elwardt, der seit sechs Wochen als Geschäftsführer beim THW fungiert, behauptet von sich, hinsichtlich der Vorwürfe „völlig unbelastet“ zu sein.
Dennoch wünscht er sich, dass der Skandal nach dem Strafprozess endgültig zu den Akten gelegt werden kann: „Das wäre gut für Uwe und den Sport.“ Elwardt und Schwenker haben einst beim THW Kiel zusammen Handball gespielt und sind seither befreundet.