Rhein-Neckar Löwen bescheiden: „Unter die besten Vier“

Kronau (dpa) - Die deutsche Handball-Meisterschaft ist für die Rhein-Neckar Löwen kein realistisches Ziel.

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„Ich werde nie meckern über einen zweiten Platz, nicht in der besten Liga der Welt“, sagte Trainer Nikolaj Jacobsen zum Auftakt der Vorbereitung auf die Spielzeit 2015/16 im Trainingszentrum Kronau. Der THW Kiel sei von Platz eins erneut nicht zu verdrängen. Zweimal nacheinander hatten die Löwen die Bundesliga-Saison direkt hinter dem Abonnementmeister abgeschlossen, der den Mannheimern zur neuen Runde zudem Weltklassetorhüter Niklas Landin abspenstig machte.

Angesichts der starken nationalen und internationalen Konkurrenz formulierte der Coach der Nordbadener die Zielvorgabe eher defensiv: „Wir wollen in der Bundesliga unter die ersten Vier kommen, im DHB-Pokal wieder das Final Four in Hamburg erreichen und in der Champions League zu den besten sechs Teams der Gruppenphase zählen.“ Er freue sich auf eine „interessante Saison“, sagte der Däne, der auch die SG Flensburg-Handewitt und den SC Magdeburg noch stärker einschätzt als in der vergangenen Spielzeit.

Am ersten Anschwitzen nahmen alle 16 Profis teil, darunter auch die vier Neuzugänge. Doch während die beiden Torhüter Mikael Appelgren (zuletzt MT Melsungen), Darko Stanic (Kuwait SC) sowie Kreisläufer Rafael Baena (BM Puente Genil Angel Ximénez) den obligatorischen Dauerlauf mitmachten, musste Nationalspieler Hendrik Pekeler mit ein paar Übungen im Kraftraum vorlieb nehmen. Der vom TBV Lemgo gekommene Kreisläufer hatte sich vor vier Wochen wegen eines Knorpelschadens im Knie operieren lassen müssen. Frühestens im November wird er sein erstes Spiel für die Löwen bestreiten können. Baena und Pekeler wurden von den Löwen verpflichtet, um in vorderster Linie die große Lücke einigermaßen zu schließen, die Weltklasse-Kreisläufer Bjarte Myrhol durch seinen Wechsel nach Dänemark hinterlassen hat.

Der erste Pflichttermin steht für die Löwen am 15. August im DHB-Pokal gegen den TVB Stuttgart auf dem Programm. Am Wochenende darauf müssen sie zum Bundesliga-Auftakt nach Lemgo reisen.

Bis dahin soll auch die Zukunft von Nationalmannschafts- und Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer geklärt sein, dessen Vertrag am 30. Juni 2016 endet. Wie Geschäftsführer Lars Lamadé erklärte, haben die Löwen dem Linksaußen „ein gutes Angebot“ unterbreitet, das wegen der „Perspektiven“ für die Zeit nach dessen Karriere einem „Rentenvertrag“ gleichkomme. Gensheimer, der auch Angebote aus dem Ausland vorliegen hat, mochte zum Stand der Dinge noch nichts sagen. Aber auch er strebt eine Entscheidung in den nächsten vier Wochen an.