SG Flensburg-Handewitt gewinnt Supercup gegen Kiel

Bremen (dpa) - Die SG Flensburg-Handewitt hat dem THW Kiel den ersten Titel der neuen Handball-Saison weggeschnappt und vier Tage vor dem Bundesliga-Start ihre Titelansprüche unterstrichen.

Im Supercup-Duell mit Meister und Vorjahressieger Kiel siegte der „ewige Zweite“ in Bremen 29:26 (15:12) und sicherte sich die Trophäe zum zweiten Mal nach 2000.

Nach acht Jahren in München fand die Saisoneröffnung erstmals in Bremen statt. 7339 Zuschauer in der ÖVB-Arena sahen ein spannendes Spiel, dem es jedoch noch an spielerischer Klasse fehlte. Beste Werfer waren Michael Knudsen (5) und Bogdan Radivojevic (5) für Flensburg sowie Marko Vujin (6/4) für Kiel.

„Ich bin zufrieden, aber man hat gesehen, dass noch viel zu tun ist“, sagte Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes bei Sport1. „Einen Titel zu gewinnen, ist sehr schwer. Es gibt viele Mannschaften, die einen Titel gewinnen können. Wir sind eine davon und werden alles dafür tun“, kündigte er an.

Wie erwartet gingen beide Mannschaften von Beginn an mit Leidenschaft und großem Einsatz zu Werke. In dem ewig jungen Duell der Nordrivalen, die sich zum 75. Mal gegenüberstanden, präsentierten sich Meister Kiel und Vizemeister Flensburg-Handewitt mit all ihren Neuzugängen. Dabei standen Torhüter Johan Sjöstrand und Rückraum-Talent Wael Jallouz sogar in der Startformation des deutschen Rekordmeisters aus Kiel. Spielmacher Rasmus Lauge Schmidt gab sein Pflichtspiel-Debüt im „Zebra“-Trikot in der 15. Minute.

Doch die Abgänge der Star-Akteure Marcus Ahlm, Momir Ilic, Daniel Narcisse und Thierry Omeyer konnte das Trio noch nicht kompensieren. Zwar kam Kiel beim 5:3 (10.) zur ersten Zwei-Tore-Führung. Doch die Flensburger waren davon unbeeindruckt und demonstrierten, dass sie besser aufeinander abgestimmt waren. Beim 10:8 (22.) war der nördlichste Bundesligist mit zwei Toren in Vorhand und baute den Vorsprung bis zur Pause auf 15:12 aus.

Dabei profitierte das Team von Trainer Vranjes von den großen Vorteilen auf der Torhüter-Position. Mattias Andersson gewann die Duelle mit seinen schwedischen Landsleuten Sjöstrand und Andreas Palicka auf Kieler Seite deutlich. Zudem fügten sich die Neulinge Jim Gottfridsson, Drasko Nenadic und Bogdan Radivojevic nahtlos ins schon flüssige Kombinationsspiel der Flensburger ein. „Ich bin sehr zufrieden, dass die neuen Spieler auch Verantwortung übernommen haben“, erklärte Vranjes.

Flensburg behauptete seinen Vorteil auch im zweiten Durchgang. Zumal der THW in seiner Aufholjagd beim 22:23 (49.) jäh ausgebremst wurde, als wegen vier Zeitstrafen mit Christian Zeitz und Dominik Klein vorübergehend nur zwei Kieler Feldspieler auf dem Parkett standen. So kam Flensburg am Ende zum verdienten Erfolg.