Verlieren verboten: Handballer heiß auf Österreich
Mils (dpa) - Verlieren verboten: Deutschlands Handballer wollen sich mit einem Sieg gegen Österreich den Weg zur EM 2012 in Serbien ebnen.
In der vorentscheidenden Partie der Qualifikationsgruppe 5 am Mittwoch in Innsbruck kommt für Bundestrainer Heiner Brand in seinem vorletzten Länderspiel eine Niederlage nicht infrage. „Darüber mache ich mir gar keine Gedanken. Ich konzentriere mich darauf, wie wir gewinnen können. Alles Weitere kommt danach“, sagte der Gummersbacher, der sein Amt am 30. Juni aufgibt und Manager im Deutschen Handballbund (DHB) wird.
In der brisanten Partie vor erwarteten 8000 Zuschauern in der ausverkauften Innsbrucker Olympiahalle kann Brand auf seine beste Formation bauen. „Nach so einer langen und für viele Spieler anstrengenden Saison ist klar, dass die Spieler nicht mit der größten Frische anreisen. Es werden nur die spielen, die hundertprozentig einsatzfähig sind. Aber ich gehe davon aus, dass alle spielen können“, sagte Brand am Dienstag im Teamquartier in Mils. Zuletzt hatten Michael Kraus, Pascal Hens, Sven-Sören Christophersen und Christian Sprenger über verschiedene Blessuren geklagt.
Die deutsche Mannschaft braucht gegen die Österreicher mindestens einen Punkt, um sich weiter aus eigener Kraft für die EM vom 15. bis 29. Januar 2012 in Serbien qualifizieren zu können. Zum Abschluss der EM-Ausscheidung ist dann am 12. Juni in Trier ein Sieg gegen den punktlosen Außenseiter Lettland vonnöten. Durch das 26:26 im Hinspiel in Göppingen hatte die DHB-Auswahl gegen Österreich bereits einen wichtigen Zähler eingebüßt.
Im deutschen Lager spielt ein mögliches Aus in der EM-Qualifikation und damit das erste Verpassen einer großen Meisterschaft seit der WM 1997 in Japan keine Rolle. „Ich spiele ja schon eine ganze Weile in der Nationalmannschaft und war immer qualifiziert. Alles andere hat in meinem Kopf keinen Platz“, sagte Kapitän Pascal Hens und fügte an: „Ich merke, dass jedem bewusst ist, dass es eines der wichtigsten Länderspiele der letzten Jahre ist. Darauf ist jeder fokussiert. Alle sind heiß auf das Spiel.“
Helfen sollen vor allem die Erinnerungen an die Handball-Gala beim 39:28 gegen Island im März im westfälischen Halle. Wie in der damaligen Vorbereitung ließ Heiner Brand seine Spieler in verschiedenen Gruppen Spielvideos studieren und taktische Vorschläge erarbeiten. „Dadurch ist die Identifikation mit der Vorgehensweise besser als wenn der Trainer nur sagt, wir machen das und das und eigentlich hört keiner zu. Dadurch sind die Spieler aktiv beteiligt am Finden von Lösungen“, berichtete der Bundestrainer.
Pascal Hens hält es für richtig, an diesem erprobten Erfolgsrezept festzuhalten. „Das hat vor dem Spiel gegen Island geklappt, das wird auch jetzt klappen. Wenn man solch ein Erfolgserlebnis wie gegen Island im Rücken hat, soll man daran nicht viel ändern“, sagte der Rückraumspieler vom deutschen Meister HSV Hamburg.