Kolumne: Jetzt wird es nicht leicht

Das Spiel gegen Tunesien war ein großer Kampf der deutschen Mannschaft, deshalb sind auch alle berechtigt enttäuscht. Aber man hat auch gesehen, dass Tunesien diese zwei Tore besser war — nachdem sie schon gegen Frankreich überzeugt hatten.

Alle hatten eine 6:0-Deckung erwartet, Tunesien hat dann aber doch eine 3:2:1-Deckung gespielt — ein Verbund, mit dem wir Deutschen traditionell nicht so gut klar kommen. Das war schon zu meiner Generation so, weil wir im Eins-gegen—Eins-Duell gegen diese aggressive Abwehr nie herausragende Qualitäten hatten. Aber wir konnten das damals mit mehr spielerischer Qualität ausgleichen. Das ist gegen Tunesien nicht gelungen. Auch, weil der Rückraum nicht da war. Wir haben das Spiel im Angriff verloren.

Beim Auftakt gegen Brasilien war das anders. Die Mannschaft hat sich nach viel Nervosität in der ersten Halbzeit, in der Torwart Heinevetter das Team im Spiel gehalten hat, zurückgekämpft. Und mit Steffen Weinhold im Rückraum einen echten Trumpf gehabt. Es war ein guter Auftakt.

Jetzt ist die Gruppe völlig offen, es wird nicht leicht. Der nächste Gegner Argentninien hat Montenegro geschlagen — aber gegen Brasilien verloren. In dieser Gruppe kann alles passieren. Noch etwas: Die Forderungen von Füchse-Manager Bob Hanning, im DHB Verantwortung übernehmen zu wollen, sind jetzt Fehl am Platz. Hanning ist ein guter Mann, jetzt aber zählt allein dieses Turnier.

“ Der ehemalige Welthandballer Daniel Stephan ist unser Kolumnist.