Explosionen beim 117. Boston-Marathon
Boston (dpa) — Plötzlich war das Sportliche unwichtig. Zwei verheerende Explosionen erschütterten am Montag Boston nach dem 117. Marathon. Die Polizei will wegen der unübersichtlichen Lage keine genauen Angaben über die Zahl der Toten und Verletzten machen.
Die Explosionen hätten sich in der Nähe der Ziellinie ereignet, hieß es. Die ersten Läufer hatten das Rennen schon lange beendet. Nähere Einzelheiten waren zunächst unklar. Es gab auch keine Informationen, ob es sich um einen Anschlag handelte. „Ich bin ok und hoffe, dass es nicht zu viele Opfer und hoffentlich keine Toten gibt! Warum?“, twitterte Sabrina Mockenhaupt von der LG Sieg, die bei dem Klassiker Zehnte geworden war.
Die Sieger waren bereits geehrt worden, als die Explosionen den Zielraum erschüttert hatten. Lelisa Desisa aus Äthiopien und die Kenianerin Rita Jeptoo waren als Gewinner des Langlauf-Klassikers gefeiert worden. Der 23-jährige Desisa war nach 2:10:22 Stunden zu einem ungefährdeten Erfolg gelaufen und hatte die kenianische Siegesserie der vergangenen drei Jahre beendet. Die 32-jährige Jeptoo triumphierte in 2:26:25 Stunden zum zweiten Mal nach 2006 beim ältesten Stadt-Marathon der Welt. Sabrina Mockenhaupt von der LG Sieg wurde bei ihrem ersten Langstrecken-Klassiker außerhalb Deutschlands in 2:30:09 Stunden Zehnte.
Desisa hatte nach der Ehrung noch die tolle Stimmung in der Ostküsten-Stadt gelobt. „Es hat Spaß gemacht. Die Leute, das Wetter, das Rennen — alles war heute gut“, hatte er gesagt. Wenig später war nichts mehr gut. Dass er den Kenianer Micah Kogo (2:10:27 Stunden) und seinen Landsmann Gebre Gebremariam (2:10:28) hinter sich ließ, interessierte nicht mehr. Gleiches galt für den Erfolg von Rita Jeptoo. Sie siegte vor Meseret Hailu aus Äthiopien (2:26:58) und ihrer Landsfrau und Titelverteidigerin Sharon Cherop (2:27:01).