Fuentes weist Bericht zu Doping im Fußball zurück
Madrid (dpa) - Der umstrittene Mediziner Eufemiano Fuentes hat Berichte dementieren lassen, er habe Spaniens Fußball-Nationalelf mit Doping in Verbindung gebracht.
„Das hat weder Hand noch Fuß“, sagte der Anwalt des 55-Jährigen, Julián Pérez Templado, der Nachrichtenagentur dpa in Madrid. „Er hat so etwas nie gesagt“, fügte er hinzu. Die Zeitung „El Mundo“ hatte den mutmaßlichen Dopingarzt am 13. Dezember mit den Worten zitiert: „Würde ich reden, hätten wir weder den EM- noch den WM-Titel im Fußball.“
Fuentes habe dies seinen Zellengenossen gesagt, während er darauf wartete, wegen seiner mutmaßlichen Verwicklung in den Leichtathletik-Dopingskandal der „Operación Galgo“ (Operation Windhund) von der zuständigen Ermittlungsrichterin verhört zu werden. Am Ende kamen er und fünf weitere Verdächtige unter Auflagen auf freien Fuß. Sie wurden aber des Handels mit verbotenen Substanzen beschuldigt.
Spaniens Teamchef Vicente del Bosque und Nationalspieler Xavi hatten nach dem Zeitungsbericht Dopingpraktiken in der „Selección“ und im spanischen Fußball energisch zurückgewiesen. Spanien hatte 2008 den EM-Titel durch einen Final-Sieg gegen Deutschland gewonnen. In diesem Sommer folgte durch den Erfolg gegen die Niederlande im Endspiel von Johannesburg die WM-Krone. Auf dem Weg wurde das DFB-Team im Halbfinale wiederum mit 1:0 bezwungen.
Die Vernehmung der Läuferin Marta Domínguez wurde unterdessen verschoben. Spaniens erfolgreichste Leichtathletin soll nach ihrer vorübergehenden Festnahme in der „Operación Galgo“ nun dem Haftrichter vorgeführt werden. Einen neuen Termin gebe es noch nicht, teilte das Gericht mit. Die 35-Jährige ist schwanger. Die Polizei wirft ihr vor, andere Sportler mit Dopingmitteln versorgt zu haben.
Domínguez streitet jedoch jede Verstrickung in den Skandal ab, der am 9. Dezember zu 14 Festnahmen führte. „Natürlich habe ich nie mit Dopingsubstanzen gehandelt“, teilte die Weltmeisterin im 3000-Meter-Hindernislauf mit. Ungeachtet der Vorwürfe gegen sie hat Domínguez ein Sportstipendium in Höhe von 4800 Euro erhalten. Die Regierung der Region Kastilien-León, wo die 35-Jährige ihrer Wohnsitz hat, belohnte sie damit für ihre Verdienste in der Leichtathletik.