Geher Linke Fünfter - Heidler im Hammerwurf-Finale
Zürich (dpa) - Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler behielt die Nerven, und auch ein deutscher Geher wusste zu überzeugen. Der Potsdamer Christopher Linke stieß mit seinem fünften Platz bei der Leichtathletik-EM in Zürich in die Weltspitze vor.
Die 30-jährige Frankfurterin Heidler schaffte den Finaleinzug ohne Zittern und könnte nach vier Jahren wieder Europameisterin werden. Bei der EM 2012 in Helsinki und bei der WM 2013 in Moskau war Heidler in der Qualifikation gescheitert. Im Letzigrund-Stadion ließ die Polizeihauptkommissarin aber nichts anbrennen: Mit 70,49 Meter im ersten Versuch zog sie bemerkenswert souverän in die Medaillenrunde am Freitag ein. Bei den deutschen Meisterschaften in Ulm hatte sie zuletzt noch eine herbe Niederlage kassiert und war Zweite geworden.
„Das ist ein tolles Ergebnis“, sagte Geher-Bundestrainer Ronald Weigel nach dem Rennen über 20 Kilometer, in dem der 25-jährige Linke nach 1:21:00 Stunden ins Ziel kam. Seine Vereinskameraden Hagen Pohle und Nils Christoph Gloger belegten im Feld der 31 Starter die Ränge 15 und 27. Europameister wurde am Mittwoch auf der Strecke am Zürichsee der Spanier Miguel Angel López in 1:19:44 Stunden. Weltmeister Alexander Iwanow aus Russland wurde mit einer Sekunde Rückstand Zweiter. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, meinte Weigel über das beste Abschneiden eines deutschen Gehers bei einer EM oder WM seit Melanie Seegers viertem Platz bei der EM 2010 in Barcelona.
Im Hürdensprint rannte das deutsche Trio geschlossen ins Halbfinale, das am Donnerstag ausgetragen wird. Schnellster Deutscher war in den Vorläufen über 110 Meter Hürden der Offenburger Matthias Bühler in 13,40 Sekunden. Der Tübinger Gregor Traber zog in 13,43 Sekunden ebenfalls in die nächste Runde ein. Erik Balnuweit vom LAZ Leipzig kam als Dritter seines Vorlaufs in 13,48 Sekunden ins Ziel. Über 400 Meter Hürden überstand Christina Klopsch als einzige deutsche Starterin in 56,23 Sekunden den Vorlauf als Zweite.
Halbzeit-Spitzenreiter Kai Kazmirek von der LG Rhein-Wied verteidigte seine Führung auch nach sieben Disziplinen. Nach dem Diskuswerfen lag er mit 6193 Punkten vor dem Weißrussen Andrej Krautschanka (6130) und dem Hallenser Rico Freimuth, der 6116 Punkte sammelte. An fünfter Position lag Arthur Abele aus Ulm mit 6074 Punkte.