Wieder Softwarefehler bei Heidlers Hammerwurf

Zürich (dpa) - Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler hat bei der Leichtathletik-EM wieder einmal eine kuriose Qualifikation erlebt, das Finale aber dann doch noch souverän erreicht.

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Wie schon beim olympischen Medaillenkampf 2012 in London, als sie nach langem Hin und Her Bronze gewann, gab es am Mittwoch bei den Titelkämpfen in Zürich einen Softwarefehler. „Bei mir ist nichts langweilig“, meinte die 30-Jährige von der LG Eintracht Frankfurt nach dem Missgeschick lächelnd. „Die Quali ist einfach der Killer schlechthin bei solchen Meisterschaften.“

Nach dem ersten Versuch tauchte in den Ergebniscomputern im Letzigrund-Stadion hinter Heidlers Namen 73,05 Meter auf - genau jene Weite der Slowakin Martina Hrasnova, die vor ihr dran war. „Ich war überrascht, dass über 73 Meter angezeigt wurden. Ich dachte, das waren so 69,50 Meter“, sagte die gebürtige Berlinerin.

Die geforderte Qualifikations-Weite betrug 69,50 Meter. Deshalb packte Heidler nach dem ersten Wurf ihre Sachen und schrieb sogar schon Autogramme, als die Kampfrichter sie wieder an den Wurfkäfig zurückriefen: Ihre genaue Weite war nicht mehr zu ermitteln. Klaglos machte Heidler einen zweiten Wurf und kam auf 70,49 Meter - was ebenfalls für den Medaillenkampf am Freitag reicht.

„Das war wie in London, sie hatten meine Weite nicht mehr“, sagte Heidler. Damals war das gleiche technische Missgeschick passiert. Erst nach großer Aufregung und langen Diskussionen wurde Heidlers Wurf damals auf 77,12 Meter korrigiert und der Protest der chinesischen Mannschaft abgewiesen, deren Athletin Zhang Wenxiu dadurch auf Platz vier zurückfiel.

Ein blamables frühes Aus blieb Heidler diesmal erspart: Bei der EM vor zwei Jahren in Helsinki hatte sie ebenso das Finale verpasst wie bei der WM 2013 in Moskau. 2007 in Osaka war sie Weltmeisterin und stellte am 21. Mai 2011 in Halle/Saale mit 79,42 Metern den bis heute gültigen Weltrekord auf.