Gericht stoppt Beisetzung - Mutter glaubt an Mord
Nairobi (dpa) - Nach dem Tod des kenianischen Marathon-Idols Samuel Wanjiru hat das Gericht im zentralkenianischen Nakuru bis auf weiteres eine Beisetzung des in der Nacht zum 16. Mai ums Leben gekommenen Sportlers gestoppt.
Zunächst soll bei einer Obduktion die genaue Todesursache festgestellt werden, berichtete der Fernsehsender KBC. Das Gericht reagierte damit zugleich auf die Behauptung von Wanjirus Mutter, ihr Sohn sei ermordet worden.
Kenianischen Medien versicherte sie, sie werde Wanjiru nicht beerdigen lassen, so lange der oder die Schuldige nicht festgenommen sei. Im Wohnzimmer des Hauses, in dem Wanjiru einen heftigen Streit mit seiner Ehefrau hatte, seien Blutspuren gefunden worden. Der Marathon-Läufer sei in der Nacht zu Montag vom Balkon im zweiten Obergeschoss des Hauses geworfen worden, um die Tat zu vertuschen.
Aufschluss über die Ereignisse sollen die Sicherheitskameras in Wanjirus Haus bringen. Allerdings wurde aus Polizeiquellen berichtet, dass ausgerechnet die beiden Kameras, die den Balkon zeigen, am Abend von Wanjirus Tod nicht funktionierten.
Unterdessen erheben außer Wanjirus Ehefrau noch zwei andere Frauen den Anspruch, mit dem Olympiasieger von 2008 verheiratet gewesen zu sein. Eine in Nakuru lebende Frau bezeichnete sich als Zweitfrau des Läufers und sagte, sie sei im fünften Monat schwanger.
Eine weitere Wanjiru-Witwe, die nun ihren Teil des Erbes verlangt, lebt bei Wanjirus Mutter und wird von dieser als die einzige rechtmäßige Ehefrau bezeichnet. Triza Njeri, die sich nach mehreren heftigen Streitigkeiten von Wanjiru scheiden lassen wollte, sei nichts als eine „Freundin“ des Läufers gewesen, behauptete die Mutter. Für die bei ihr lebende Mary Wacera habe er hingegen den Brautpreis bezahlt.