Gold für Kugelstoßerin Schwanitz - Gatlin vor Bolt

Peking (dpa) - Frohnatur Christina Schwanitz hat gleich zum Auftakt der Leichtathletik-WM in Peking für strahlende Gesichter im deutschen Team gesorgt. Die 29-jährige Kugelstoßerin vom LV 90 Erzgebirge behielt die Nerven und holte nach ihren 20,37 Metern im dritten Versuch die erhoffte Goldmedaille.

Foto: dpa

„Ich hätte nicht gedacht, dass der Wettkampf so spannend wird. Ich hatte schon mit Gold geliebäugelt. Ich hatte es mir gewünscht, jetzt habe ich es!“, sagte Schwanitz im ZDF. Die Europameisterin kann sich nun ein Jahr später auch als Weltmeisterin feiern lassen - das hat noch keine Kugelstoßerin vor ihr geschafft.

Foto: dpa

Ihre große Rivalin Lijiao Gong hatte 20,30 Meter vorgelegt, die vom Neubrandenburger Dieter Kollark trainierte Chinesin konnte sich aber nicht mehr steigern. Bronze ging im Nationalstadion an die Amerikanerin Michelle Carter mit 19,76.

Foto: dpa
Erster Tag der Leichtathletik-WM in China
19 Bilder

Erster Tag der Leichtathletik-WM in China

19 Bilder

Mit Vorlauf-Bestzeit stürmte US-Sprinter Justin Gatlin ins 100-Meter-Halbfinale. Der 33-Jährige hielt in starken 9,83 Sekunden seinen großen Rivalen Usain Bolt im ersten WM-Duell - allerdings in verschiedenen Rennen - auf Distanz. Für das Halbfinale und Finale an diesem Sonntag bedeutet das aber nicht viel. Dabei profitierte Gatlin allerdings vom starken Rückenwind (2,1 m/Sek.). Auch der Titelverteidiger aus Jamaika gewann seinen Vorlauf: In 9,96 Sekunden war er Gesamt-Fünfter.

Foto: dpa

„Ich wollte schon mal den Ton angeben. Es wäre mir eine Ehre, morgen zusammen mit Usain Bolt eines der aufregendsten Rennen hinzulegen“, meinte Gatlin. Bolt verfolgte den Lauf seines Rivalen in den Katakomben des Olympiastadions von 2008 und blieb ganz entspannt: „Ich weiß, dass Gatlin sehr leicht durchgekommen ist - aber es ist, wie es ist. Ich mache mir keine Sorgen.“

Foto: dpa

Der deutsche Rekordhalter Julian Reus vom TV Wattenscheid qualifizierte sich als Dritter seines Vorlaufs in 10,14 Sekunden direkt für das Halbfinale am Sonntag. Sven Knipphals vom VfL Wolfsburg schied dagegen aus.

Foto: dpa

Nach Silber 2011 und Gold vor zwei Jahren in Moskau holte sich der Brite Mo Farah seinen zweiten Titel über 10 000 Meter. Der 32-Jährige setzte sich im Endspurt in 27:01,13 Minuten vor dem Kenianer Geoffrey Kipsang Kamworor (27:01,76) durch. Der für Haspa Marathon Hamburg startende Arne Gabius kam in 28:24,47 Minuten als 17. ins Ziel.

Foto: dpa

Zum ersten Mal in der WM-Geschichte erklang die Hymne Eritreas: Mit seinem Sieg auf den Straßen Pekings sorgte Marathon-Mann Ghirmay Ghebreslassie für eine Überraschung. Der 19-Jährige kam in 2:12:28 Stunden deutlich vor Yemane Tesegay (Äthiopien/2:13:08) ins Ziel.

800-Meter-Läufer Robin Schembera schied bereits nach den Vorläufen aus. Der 26-Jährige aus Leverkusen wurde in 1:48,04 Minuten nur Vierter seines Rennens. „Das war nicht Fisch und nicht Fleisch“, meinte Schembera.