Harting siegt - Tesfaye verblüfft mit 3:31,98 Minuten

Rom (dpa) - Die kleine Schar der deutschen Leichtathleten trumpfte beim vierten Diamond-League-Meeting der Saison in Rom groß auf. Diskus-Olympiasieger Robert Harting siegte mit der Saisonbestleistung von 68,36 Meter.

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Immer näher an die Weltspitze rückt Homiyu Tesfaye: Der Mittelstreckenläufer der LG Eintracht Frankfurt rannte in 3:31,98 Minuten über 1500 Meter so schnell wie noch nie und wurde Vierter. Zweite Plätze erreichten Christina Schwanitz aus Halle/Saale im Kugelstoßen und Stabhochspringerin Lisa Ryzih (Ludwigshafen).

Eine erfolgreiche Revanche für seine Niederlage von Halle/Saale gelang Harting gegen seinen langjährigen Widersacher Piotr Malachowski, der nur 65,86 Meter weit warf. Vier Versuche des 29 Jahre alten Berliners hätten zum Sieg gereicht, dreimal flog die Scheibe über 66 Meter. Auf Rang vier kam Martin Wierig (Magdeburg) mit 64,64 Meter.

Eine weitere Überraschung gelang dem in Äthiopien geborenen Homiyu Tesfaye, der mit seiner Zeit von Rom in der ewigen deutschen Bestenliste auf Platz drei vorrückte. Vier Zehntelsekunden trennen ihn noch vom deutschen Rekord, den Thomas Wessinghage seit 1980 hält. Vor gut drei Wochen hatte Tesfaye in 3:33,33 Minuten sein bis dato schnellstes 1500-Meter-Rennen bestritten. Sieger in Rom wurde der Kenianer Silas Kiplagat in 3:30,44 Minuten.

Vizeweltmeisterin Christina Schwanitz musste sich einmal mehr Valerie Adams (Neuseeland) beugen. Die Weltmeisterin erreichte 20,01 Meter. Schwanitz hatte zuvor beim World Challenge in Peking und in Halle/Saale gewonnen. Ihre Saisonbestleistung steht bei 20,22 Meter.

Bei Silke Spiegelburg, die dreimal den Diamond-League-Gesamtsieg schaffte, geht es langsam aufwärts. Mit 4,50 Meter wurde die Olympia-Vierte aus Leverkusen Dritte hinter Lisa Ryzih (4,60) und der Kubanerin Silva Yarisley (4,70) und übersprang die Norm für die Europameisterschaften im August in Zürich.

Für herausragende Leistungen sorgten einige internationale Athleten. Der Olympia-Dritte Essa Mutaz Barshim (Katar) gewann den Hochsprung mit 2,41 Metern und stellte die Weltjahresbestleistung ein. Über 400 Meter Hürden verbesserte die Jamaikanerin Kaliese Spencer ihre Weltjahresbestzeit auf 53,97 Sekunden. Die Äthiopierin Genzebe Dibaba lief in 14:34,99 Minuten so schnell wie noch keine zuvor in diesem Jahr über 5000 Meter. Auch Brianna Rollinson (USA) setzte in 12,53 Sekunden einen neuen Maßstab im Hürdensprint. Wieder schnell unterwegs war der US-Sprinter Justin Gatlin in 9,91 Sekunden. Er blieb aber eine Hunderstelsekunde über seiner Weltbestzeit.

Ein gelungenes Comeback nach einer Babypause feierte Barbora Spotakowa. Die tschechische Speerwurf-Weltrekordlerin gewann mit 66,43 Meter souverän. Ex-Europameisterin Linda Stahl (Leverkusen) wurde mit nur 59,16 Meter nur Siebte.