Heißer Diamond-League-Start: DLV-Quartett in Doha
Doha/Katar (dpa) - Das Millionenspiel beginnt im Sports Club von Katar: Bei brutaler Hitze startet die Diamond League der Leichtathleten in ihre zweite Saison - doch trotz 40 Grad im Schatten sind die Stars noch nicht auf Betriebstemperatur.
Und von den rund 170 Athleten, die sich am Freitag bei der Eröffnungs-Show im Hamad-Bin-Suhaim-Stadium von Doha präsentieren, kommen nur ganze vier aus der einstigen Leichtathletik-Großmacht Deutschland. In der pulsierenden Boom-Town am Persischen Golf regiert König Fußball - von Diamantenfieber ist nichts zu spüren.
Dennoch machte Weltverbands-Präsident Lamine Diack wieder Werbung für das Hochglanzprodukt der IAAF. Die Premium-Serie mit 14 Meetings auf drei Kontinenten ist diesmal mit 5,4 Millionen Euro dotiert. „Die Athleten haben die Diamond League im vorigen Jahr gut angenommen. Und auch die zweite Saison wird erfolgreich werden: Alle Meetings sind wichtig auf dem Weg zur Weltmeisterschaft - und Daegu ist das Ziel“, sagte Diack.
Die WM in Südkorea findet vom 27. August bis 4. September statt; unmittelbar danach werden die Top-Athleten mit einer Chartermaschine von Daegu direkt zum ersten Diamond-League-Finale nach Zürich (8. September) geflogen. Saison-Schluss im Diamond Race ist am 16. September in Brüssel. Jeder Gesamt-Sieger in den ausgetragenen 32 Disziplinen kassiert einen Bonus von 40 000 Dollar (rund 27 000 Euro).
Der Stabhochsprung könnte beim Auftakt zum ersten Highlight werden. „Die Deutschen sind immer sehr starke Konkurrenten, und unser Wettkampf ist morgen fast wie ein WM-Finale besetzt“, sagte Frankreichs neuer Überflieger Renaud Lavillenie der Nachrichtenagentur dpa. Zu den Rivalen des 6,03-Meter-Springers zählt das Münchner Trio Malte Mohr, Fabian Schulze und Tim Lobinger. Das DLV-Quartett komplettiert Speerwurf-Vize-Europameister Matthias de Zordo (Saarbrücken).
„Ich kann hier schon mal ein paar Punkte machen, und die will ich auch mitnehmen“, sagte Mohr, der an Doha beste Erinnerungen hat: Im März 2010 wurde er in Katars Kapitale Vize-Weltmeister - in der Halle. Der deutsche Meister ist sich sicher, dass der 13 Jahre Meeting-Rekord von Weltrekordler Sergej Bubka (5,80 Meter) am Freitag fällt. Lobinger erhielt die Zusage übrigens erst auf den letzten Drücker - kein Problem für den 38 Jahre alten „Vielflieger“ und Vollprofi. Lbinger wurde erst am Donnerstagabend in Doha erwartet.