Kämpfer Merritt mit neuer Niere auf Olympia-Kurs
Doha (dpa) - Neue Niere, neuer Schwung, neue Olympia-Hoffnung: Acht Monate nach seiner Nierentransplantation hat US-Hürdensprinter Aries Merritt bei seinem internationalen Comeback für Aufsehen gesorgt.
Platz sechs in 13,37 Sekunden zum Diamond-League-Auftakt in Doha können sich sehen lassen. Dass der 30-Jährige beim Wüstenmeeting in Katar 57 Hundertstelsekunden über seinem Weltrekord (12,80 Sekunden) blieb, war Nebensache.
Merritt litt an einer genetisch bedingten Niereninsuffizienz, schon vor zwei Jahren musste er ins Krankenhaus. Bei der Leichtathletik-WM 2015 in Peking machte er seine Krankheit öffentlich, die Ärzte rieten von einem Start ab. Doch Merritt rannte - mit nur noch 20 Prozent Nierenfunktion erkämpfte sich der Olympiasieger über 110 Meter Hürden die Bronzemedaille. Das war am 28. August. Vier Tage später musste er unters Messer. Seine Schwester LaToya spendete ihm eine Niere
Als Merritt im Dezember zum ersten Mal wieder über die Hürden ging, fühlte er sich „wie ein Rehkitz beim Laufenlernen“. Die Wiederholung seines Olympiasiegs im Sommer in Rio sei „fast unmöglich“. Auf das „fast“ legt er wohl Wert. LaToya ist die wichtigste Person in seinem Leben: „Wenn ich in Rio gewinne, werde ich zuallererst sie suchen, sie umarmen und zu ihr sagen: Wir haben es geschafft!“