Kazmirek in Ratingen zur Halbzeit vorn
Ratingen (dpa) - Zehnkämpfer Kai Kazmirek nimmt mit Volldampf Kurs auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Kollege Rico Freimuth gab am Samstag beim traditionsreichen Mehrkampfmeeting in Ratingen vor der Halbzeit auf - der WM-Dritte hofft aber weiter auf einen Olympia-Start.
Kazmirek, der WM-Sechste von der LG Rhein/Wied, führte nach dem ersten Tag mit 4391 Punkten klar vor Arthur Abele aus Ulm (4266) und Patrick Scherfose von der LG Weserbergland (3847).
Der Hallenser Freimuth musste wegen starker Wadenprobleme vor dem 400-Meter-Lauf passen. Unter Tränen verabschiedet er sich vom Ratinger Publikum. Auch wenn er den vom Deutschen Leichtathletik-
Verband (DLV) geforderten Leistungsnachweis (8200 Punkte) auch in Ratingen nicht erbringen konnte, darf sich Freimuth noch Hoffnungen auf ein Abenteuer in Rio machen.
Im Siebenkampf der Frauen lag Olympiasiegerin und Weltmeisterin Jessica Enis- Hill (Großbritannien) nach vier Disziplinen mit 3990 Zählern vor Carolin Schäfer (TV Friedrichstein/3802) vorn. Jennifer Oeser (Leverkusen) wahrte als Vierte nach dem ersten Tag mit 3506 Punkten ihre Olympia- Chance.
Hinter Kazmirek präsentierte sich auch Abele am ersten Tag in Bestform. Im Kugelstoßen, bei dem er vor drei Wochen in Götzis mit drei ungültigen Versuchen noch patzte, markierte er mit ausgezeichneten 15,79 Metern eine persönliche Bestleistung. Auch mit den 7,48 Metern im Weitsprung zeigte er sich sehr zufrieden.
Freimuth muss Olympia nicht abschreiben, denn als Dritter bei der WM 2015 in Peking gilt er beim DLV für Rio gesetzt. Der frühere U20-Weltmeister Jan- Felix Knobel, der sich ebenfalls für Rio qualifizieren wollte, schied nach dem Weitsprung verletzt aus.
Oeser bewies Kämpferqualitäten und wahrte so ihre Olympia-Chance. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie am zweiten Tag die für Rio geforderten 6200 Punkte schafft. Die Frankfurterin Claudia Rath, die mit ihren in Götzis erzielten 6290 Punkten die Norm bereits abgehakt hat, fehlte in Ratingen wegen muskulärer Probleme - in Rio wird sie aber dabei sein.
Lilli Schwarzkopf (Ulm) musste ihre Olympia-Hoffnungen dagegen begraben. Die Olympia-Zweite von London trat nach dem Kugelstoßen zum 200-Meter-Lauf verletzungsbedingt nicht mehr an. Oeser und Schwarzkopf hatten die Rio-Norm in Götzis verpasst.