Polizei beschäftigt sich mit Friedrichs „Fall Facebook“
Frankfurt/Main (dpa) - Das hessische Bereitschaftspolizeipräsidium beschäftigt sich mit dem „Fall Facebook“ von Hochspringerin Ariane Friedrich.
„Wir tragen den Sachverhalt zusammen und aufgrund dessen wird eine rechtliche Bewertung vorgenommen“, sagte deren Sprecher Peter Freier am Mittwoch zu einem entsprechenden Bericht des Berliner „Tagesspiegels“. Von einem möglichen Disziplinarverfahren zu sprechen sei jedoch „reine Spekulation“. Friedrich hatte am Wochenende für Aufsehen gesorgt, als sie auf Facebook eine sexuelle Belästigung öffentlich gemacht hat.
Die Hallen-Europameisterin von 2009 und deutsche Rekordhalterin ist als Polizeikommissarin in Darmstadt beschäftigt. Sie hatte die E-Mail eines namentlich genannten Mannes, der ihr ein Foto seines Geschlechtsteils angeboten hat, gepostet und angekündigt, Anzeige zu erstatten. „Ich wurde in der Vergangenheit beleidigt, sexuell belästigt, und einen Stalker hatte ich auch schon“, schrieb die 28-jährige Frankfurterin zu ihrer ungewöhnlichen Aktion.
Bei Facebook nannte die Polizeikommissarin Vornamen, Nachnamen und den Wohnort des Mannes. Das sorgte für großes Aufsehen - und stieß auch auf Kritik. Von „Lynchjustiz“ war in Kommentaren auf ihrer Seite die Rede, andere warnten davor, dass der Absender gefälscht sein könnte und jemand zu Unrecht an den Pranger gestellt wird. „Ich habe mich weder mit der Veröffentlichung seines Namens strafbar gemacht, noch versucht ihm Unrecht anzutun“, hatte Friedrich erklärt.