Kritik vom DLV-Chef Prokop: „Unding, dass IAAF-Präsident Coe nicht im IOC ist“

Monte Carlo (dpa) - DLV-Chef Clemens Prokop hält eine Aufnahme von IAAF-Präsident Sebastian Coe ins Internationale Olympische Komitee für unabdingbar.

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„Die Verweigerung der Mitgliedschaft wird im Leichtathletik-Weltverband als Provokation empfunden“, meinte er nach dem IAAF-Reformkongress in Monte Carlo. „Strukturell ist das ein Unding, dass der Weltpräsident der Leichtathleten nicht automatisch im IOC ist.“

Im Juni war der Brite nicht auf der IOC-Vorschlagsliste neuer Mitglieder, die zwei Monate später bei der IOC-Session in Rio de Janeiro aufgenommen wurden. Zu diesem Zeitpunkt wusste man allerdings nicht, welche Rolle Coe in der Korruptionsaffäre um seinen Vorgänger Lamine Diack spielte. Coe war jahrelang Vizepräsident der IAAF unter dem Senegalesen.

Dass unter seiner Federführung die IAAF den russischen Leichtathletik-Verband wegen systematischen Dopings suspendierte und von den Olympischen Spielen in Rio ausschloss sowie der russischen Whistleblowerin Julia Stepanowa das Startrecht gewährte, hatte im IOC nicht für Begeisterung gesorgt. „Die Nichtmitgliedschaft im IOC verschafft Coe Spielräume“, räumte Prokop ein. „Der Olympia-Ausschluss Russlands wäre ihm als IOC-Mitglied schwer gefallen.“