Restle-Apel über Doping-Fall: Spritze selbst gegeben
Düsseldorf (dpa) - Die Langstreckenläuferin Simret Restle-Apel will sich das verbotene Blutdopingmittel EPO aus Versehen gespritzt haben.
Wie die 28-jährige Leichtathletin in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Samstag-Ausgabe) erklärte, habe sie bei Verwandten Spritzen in einem Kühlschrank gefunden und eine benutzt, weil sie starke Blutungen im Unterleib gehabt habe. „Da habe ich im Kühlschrank gesehen: Vitamin-Komplex. Fertige Spritzen. Das stand auf der Packung“, sagte Restle-Apel. „Weil ich Sorge hatte, dass ich wegen des Blutverlusts fertig sein würde, habe ich es gemacht.“
In der Packung seien aber nicht Spritzen mit Vitaminen gewesen, sondern welche mit einem EPO-Mittel. „Die Packung war fast am Ende. Es war kaum Platz im Kühlschrank“, berichtete Restle-Apel. „Mein Mann, der sie (die Verwandte) behandelt, hatte die Spritzen zusammengelegt. Das wusste ich nicht.“
Die deutsche Halbmarathon-Meisterin vom PSV Grün-Weiß Kassel hatte am 1. Mai eine Trainingskontrolle verpasst, die am 2. Mai nachgeholt wurde. Wenige Tage nach der Spritzengabe war sie bei den deutschen 10 000-Meter-Meisterschaften in 32:41,50 Minuten eine persönliche Bestzeit gelaufen. Der Doping-Fall ist beim Deutschen Sportschiedsgericht anhängig. „Egal, was der Richter entscheidet, ich akzeptiere es. Jetzt weiß ich: Ich bin gedopt. Was ich sage, ist die Wahrheit“, sagte Restle-Apel. „Ich habe eine Riesendummheit gemacht.“