Sieg für DLV-Team - Spektakel am Brandenburger Tor
Berlin (dpa) - Die Zuschauer begeistert, die Athleten aus dem Häuschen: Im Schatten des Brandenburger Tores hat das deutsche Team das spektakuläre Leichtathletik-Event „Berlin fliegt“ gewonnen und großen Appetit auf die Weltmeisterschaften in zwei Wochen gemacht.
Einen Tag vor dem 50. Jahrestag des Mauerbaus siegten an historischer Stätte Stabhochspringer Malte Mohr, Weitspringer Sebastian Bayer und seine Disziplin-Kollegin Bianca Kappler in einem hochunterhaltsamen Vier-Länder-Kampf gegen die USA, Frankreich und Russland.
„Einfach geil, hier zu gewinnen“, sagte Mohr, der mit seinem Satz über 5,72 Meter im finalen vierten Durchgang für die Entscheidung sorgte. „Phänomenal“, kommentierte Kollege Bayer das Kräftemessen, das sich auch der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher neben Rekordnationalspieler Lothar Matthäus auf der Tribüne nicht entgehen ließ. „Wow, das war ein Riesenspaß“, meinte Kappler. 1500 Besucher saßen bei freiem Eintritt auf den Tribünen, dazu drängelten sich in Vierer- und Fünferreihen die neugierigen Fans hinter dem Zaun.
Ein Stabartist pro Nation, jeweils eine Weitspringerin und ein Weitspringer, jeder hatte vier Versuche - diese wurden in Punkte umgerechnet. Und das deutsche Team startete rund zwei Wochen vor der WM im südkoreanischen Daegu schon vielversprechend in den Wettbewerb. Nach der ersten Runde lagen die drei bereits für die Titelkämpfe qualifizierten Kappler, Bayer und Mohr in Führung.
Kappler begann verhalten mit 6,28 Metern, Hallen-Europameister Bayer erzielte 7,61 Meter. Mohr ließ die Latte - die gewünschten Höhen mussten zuvor in einem versiegelten Umschlag abgegeben werden - erst einmal auf 5,53 Meter legen und heimste gleich die optimale Punktzahl (4) fürs Team ein. Trotz eines Fehlversuchs von Bayer im zweiten Durchgang konnte das deutsche Trio seine Führung behaupten.
Mit einem Punkt Vorsprung auf die USA in der Gesamtwertung startete das deutsche Trio dann in den Finaldurchgang. „Es ist ein Teamwettkampf. Es ist so, dass wir nicht nur auf uns gucken“, sagte Bayer, der mit 7,84 Metern dem Team vier Punkte sicherte und Mohr einen Zähler Vorsprung mitgab. Mohr ließ die Latte trotz etwas Nervosität unberührt in 5,72 Metern Höhe liegen.