Hallen-WM Sprinterin Pinto verpasst Endlauf - Roleder im Halbfinale

Birmingham (dpa) - Zwei Wochen nach ihrem Coup von Dortmund hat Sprint-Ass Tatjana Pinto eine Enttäuschung erlebt. Neun Hundertstelsekunden fehlten der deutschen Meisterin bei der Hallen-WM der Leichtathleten in Birmingham zum erhofften Einzug in den Endlauf.

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7,18 Sekunden reichten der 25-Jährigen aus Paderborn im 60-Meter- Halbfinale am Freitagabend nicht, um sich zumindest über die Zeit noch für den Showdown der Sprinterinnen zu qualifizieren.

„Das Finale zu erreichen, war ein Ziel. Es ist schade, aber wieder eine Erfahrung, die ich machen durfte“, sagte Pinto, die zwar einen guten Start erwischte, in ihrem Lauf aber dann nur Vierte wurde. „Hinten raus habe ich einen kleinen Fehler gemacht und bin ein bisschen nach vorne gekippt“, gab sie zu. Weltmeisterin wurde Murielle Ahoure von der Elfenbeinküste in der Jahresweltbestzeit von 6,97 Sekunden.

Hürdensprinterin Cindy Roleder steht wie erwartet im Halbfinale. Die Europameisterin aus Halle/Saale kam mit 7,97 Sekunden locker eine Runde weiter. Die Mannheimerin Ricarda Lobe schied aus.

3000-Meter-Läufer Richard Ringer (Friedrichshafen) wähnte sich bereits im Finale, wurde unmittelbar nach seinem Vorlauf aber disqualifiziert, weil er einem Konkurrenten in die Quere gekommen war. Dagegen steht der Münchner Clemens Bleistein am Sonntag im Endlauf. 400-Meter-Läuferin Nadine Gonska verpasste das Finale.

Siebenkämpfer Kai Kazmirek ist nach vier Disziplinen Vierter und hat noch beste Medaillenchancen. Der 27-Jährige von der LG Rhein-Wied sammelte am ersten Tag 3422 Punkte und lag nur 14 Zähler hinter dem Esten Maicel Uibo. Favorit Kevin Mayer aus Frankreich führte nach mit 3536 Zählern vor dem Kanadier Damian Warner (3491). Die Entscheidung fällt am Samstagabend.

Gold im Fünfkampf eroberte die Britin Katarina Johnson-Thompson (4750 Punkte). Weitsprung-Weltmeister wurde der Kubaner Juan Miguel Echevarria mit 8,46 Metern. Das Kugelstoßen der Frauen - diesmal ohne DLV-Athletin - gewann zum ersten Mal in der WM-Historie eine Ungarin: Anita Marton siegte überlegen mit 19,62 Metern.

Nach sieben von insgesamt 26 WM-Entscheidungen bleibt es für das 22-köpfige DLV-Team damit bei einer Bronzemedaille: Mit 2,29 Metern war der Leverkusener Hochspringer Mateusz Przybylko am Donnerstag überraschend Dritter geworden.