Stabhochspringer Dilla im Finale - Reus verzichtet

Zürich (dpa) - Die deutschen Stabhochspringer haben bei der Leichtathletik-EM einen weiteren herben Dämpfer kassiert. Der deutsche Meister Tobias Scherbarth scheiterte in Zürich mit einem Salto nullo in der Qualifikation.

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Bei den Olympischen Spielen 2012 in London hatten die Stabartisten Björn Otto und Raphael Holzdeppe Silber und Bronze gewonnen, Holzdeppe war im vergangenen Jahr in Moskau sogar Weltmeister geworden. Bei der EM fehlt der verletzte Otto, dann beendete Holzdeppe wegen Formschwäche die Saison und Malte Mohr sagte wegen technischer Probleme seine EM-Teilnahme ab. Scherbarth war mit der viertbesten europäischen Höhe von 5,73 Meter angereist, scheiterte aber an seiner Einstiegshöhe von 5,50.

Entsprechend groß war seine Enttäuschung. „Dass ich beim zweiten Versuch überhaupt eingestochen habe, hat mich gefreut, mit etwas Glück hätte der auch drübergehen können“, erklärte der Leverkusener, der Schwierigkeiten beim Anlauf hatte. „Im dritten Versuch kam dann Gegenwind dazu, es war viel Hin und Her. Irgendwann war die Luft raus. Dass das bei der EM passiert, ist ärgerlich.“

Karsten Dilla trägt nun alleine die deutschen Hoffnungen im Finale. 5,50 Meter reichten Scherbarths Clubkollege, um bei der Entscheidung am Samstag dabei zu sein.

Im Siebenkampf ist Carolin Schäfer nach der zweiten Disziplin mit 2097 Punkten Vierte. Nach ihrer Bestzeit im Hürdensprint (13,20 Sekunden) überquerte die Frankfurterin im Hochsprung 1,82 Meter. Lilli Schwarzkopf hat sich dank ihrer persönlichen Hochsprung-Bestleistung auf Platz sechs vorgeschoben. Die 30-Jährige aus Hannover überquerte 1,85 Meter. Zehnte nach der zweiten Disziplin war Claudia Rath (Frankfurt/Main).

Derweil sind der Wattenscheider Robin Erewa und Aleixo-Platini Menga aus Leverkusen ins Halbfinale über 200 Meter gesprintet. Menga rannte in 20,71 Sekunden auf den 13. Vorlauf-Platz, auch Erewa erreichte als 14. in 20,72 die nächste Runde. Sein Teamkollege Julian Reus aus Wattenscheid - am Vorabend im 100-Meter-Halbfinale ausgeschieden - trat zum Vorlauf nicht an, weil er beim Aufwärmen leichte Kniebeschwerden gespürt hatte.

Die Russin Elmira Alembekowa gewann am Morgen die Goldmedaille im Gehen über 20 Kilometer. Die 24-Jährige kam in 1:27:56 Stunden als Erste ins Ziel. Silber holte die Ukrainerin Ljudmila Oljanowska in 1:28:07 - eine Sekunde vor der drittplatzierten Tschechin Anezka Drahotova. Deutsche Geherinnen waren in Zürich nicht am Start.