Stabhochspringer Mohr in Diamond League Zweiter

Doha (dpa) - Stabhochspringer Malte Mohr hat beim Diamond-League-Meeting der Leichtathleten in Doha trotz einer Weltjahresbestleistung und eines Meetingrekords nur den zweiten Platz belegt.

Der deutsche Freiluft-Meister überbot am Freitagabend in Doha zwar die bisherige Weltjahresbestleistung sowie den Meetingrekord und sorgte damit auch für das beste deutsche Ergebnis beim ersten großen Härtetest in der WM-Saison der Leichtathleten, für die Höhe von 5,82 Meter benötigte der 26-Jährige Wattenscheider allerdings einen Versuch mehr als der siegreiche Konstantinos Filippidis. Während der Grieche für seinen Erfolg ein Preisgeld von 10 000 Dollar kassierte, blieben für Mohr nur 6000 Dollar übrig.

Die größte Überraschung aus deutscher Sicht war die 19-jährige Diskuswerferin Anna Rüh, die größte Enttäuschung Mohrs Stab-Kollege Björn Otto. Während U20-Weltmeisterin Rüh mit 63,01 Metern einen starken dritten Platz belegte und die Qualifikations-Norm für die Weltmeisterschaften in Moskau gleich um mehr als einen Meter übertraf, wurde der eigentlich als klarer Favorit angereiste Otto nur Siebter. Der Olympia- und EM-Zweite leistete sich drei Fehlversuche über 5,70 Meter. Raphael Holzdeppe sicherte sich mit einem Sprung über diese Höhe Platz drei und die WM-Norm. Tobias Scherbarth und Hendrik Gruber (beide 5,60) belegten die Plätze vier und fünf.

Speerwurf-Weltmeister Matthias de Zordo erreichte einen guten vierten Platz. In seinem ersten größeren Wettkampf nach hartnäckigen Verletzungsproblemen und einem Umzug von Saarbrücken nach Magdeburg lag der 25-Jährige mit 81,49 Metern sogar lange Zeit auf Platz zwei hinter dem dominierenden Europameister Vitezslav Vesely aus Tschechien (85,09). In den letzten beiden Durchgängen zogen die Ex-Weltmeister Tero Pitkämäki aus Finnland (82,18) und Andreas Thorkildsen aus Norwegen (81,51) aber noch vorbei. „Das Sahnestück will ich mir eh für die WM aufheben. Mein Hauptziel ist ganz klar die Titelverteidigung“, hatte de Zordo schon vor dem Wettkampf gesagt.

Superstar Usain Bolt war am Mittwochabend weit entfernt von Doha auf den Cayman Inseln in die Saison gestartet. Der Sprinter aus Jamaika steigt erst am 6. Juni in Rom in die insgesamt 14 Meetings umfassende und mit acht Millionen Dollar dotierte Diamond League ein.

Doch auch ohne das große Zugpferd der Leichtathletik bekamen die Zuschauer im Hamad Bin Suhaim Stadion mehrere Weltklasse-Leistungen zu sehen. Weltrekordhalter und Olympiasieger David Rudisha siegte auch in Doha über 800 Meter. Der in Tübingen trainierende Kenianer lief in 1:43,87 Minuten eine Weltjahresbestzeit.

Neben Rudisha, Filippidis und Mohr stellten noch neun weitere Athleten eine Weltjahresbestleistung auf. Kugelstoßer Ryan Whiting aus den USA (22,28 Meter), Weitsprung-Olympiasiegerin Brittney Reese aus den USA (7,25 Meter), Diskus-Olympiasiegerin Sandra Perkovic aus Kroatien (68,23 Meter) und Hürdensprinterin Dawn Harper-Nelson aus den USA (12,60 Sekunden) gelang dies ebenso wie 400-Meter-Weltmeisterin Amantle Montsho aus Botswana (49,88 Sekunden), 1500-Meter-Läufer Asbel Kiprop aus Kenia (3:31,13 Minuten), Hagos Gebrhiwet aus Äthiopien über 3000 Meter Hindernis bei den Männern (7:30,36 Minuten), Lidya Chepkurui aus Kenia bei den Frauen (9:13,75) sowie Abeba Aregawi über 1500 Meter (3:56,60). Die gebürtige Äthiopierin startet jetzt für Schweden.