Tokio-Vierter: Gebrselassie bangt um Olympia-Ticket
Tokio (dpa) - Haile Gebrselassies Traum vom olympischen Marathon-Gold droht zu platzen. Der frühere Weltrekordler wurde am Sonntag beim Tokio-Marathon Vierter in 2:08:17 Stunden.
Dies könnte nicht für eines der drei Tickets Äthiopiens für London reichen, da seine Landsleute Ayele Absehro (2:04:23), Dino Sefir Kemal (2:04:50) und Markos Geneti (2:04:54) zuletzt in Dubai schneller waren.
Gebrselassie musste von Kilometer 36 an abreißen lassen. „Ich kann in zwei Wochen nochmal einen Marathon laufen“, meinte der 38-Jährige. „Ich habe mich auf den ersten 30 Kilometern fantastisch gefühlt, aber am Ende des Rennens habe ich ein paar Probleme bekommen. Die letzten fünf Kilometer waren die schlechtesten, die ich je gerannt bin.“
Gebrselassie hatte im September beim Berlin-Marathon seinen Weltrekord (2:03:59) an den Kenianer Patrick Makau (2:03:38) verloren. Das afrikanische Laufidol war 1996 und 2000 Olympiasieger über 10 000 Meter, zudem viermal Weltmeister auf dieser Distanz. Sein letztes großes Karriereziel ist Gold im Marathon bei der Sommerspielen, doch die Konkurrenz aus Kenia und dem eigenen Land macht ihm immer mehr zu schaffen.
Das Rennen gewann der frühere Hindernisspezialist Michael Kipyego (Kenia) in 2:07:37 Stunden - es war sein erster Sieg auf der klassischen 42,195-Kilometer-Strecke. Zweiter in Tokio wurde der Japaner Arata Fujiwara (2:07:48) vor Stephen Kiprotich (Uganda/2:07:50). Bei den Frauen gewann die Äthiopierin Atsede Habtamu (2:25:28). „Ich habe heute gewonnen, aber man kann sich nie mit Haile vergleichen“, sagte Kipyego. „Er ist der Marathon-König.“