WADA erwartet „geeignete Maßnahmen“ von Spanien
Montreal (dpa) - Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) erwartet nach dem neuen Doping-Skandal in Spanien, dass die Justiz des Landes durchgreift und etwaige Straftaten ahndet.
„Wir verfolgen die Entwicklungen dieser Untersuchung mit großem Interesse in der Erwartung, dass Personen, die gegen Gesetze verstoßen haben oder Anti-Doping-Verstöße begangen haben, entsprechend bestraft werden“, sagte WADA-Präsident John Fahey der Nachrichtenagentur dpa.
Die WADA beobachte seit der „Operación Puerto“ im Jahre 2006 mit besonderem Interesse, was in Spanien passiere. Bei dem damaligen Doping-Skandal waren zwar rund 50 Radsport-Profis unter Verdacht geraten, es kam aber zu keiner Anklage. „Wie ich mehrfach ausgeführt habe, ist die WADA durch die sich sehr langsam drehenden Räder der spanischen Justiz in der Operación Puerto frustriert“, sagte Fahey. „Wir haben ständig betont, dass die von Strafverfolgungsbehörden bei den Ermittlungen gewonnenen Erkenntnisse dem Sport und den Anti- Doping-Organisationen zur Verfügung gestellt werden sollten.“
Deshalb ist ungeachtet der neuen Doping-Affäre um die Spitzen-Leichtathletin Marta Domínguez die „Operación Puerto“ für die WADA nicht zu den Akten gelegt. „Wir sind immer noch in Kontakt mit den spanischen Regierungs- und Justizbehörden. Wir erforschen alle möglichen Wege, um Beweismittel im Rahmen der Operación Puerto noch zu sichern“, erklärte Fahey.
Auch im aktuellen Doping-Skandal will die WADA darauf achten, dass die behördlichen Erkenntnisse den vom Sport installierten Anti- Doping-Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden. „Ich bin mir sicher, dass es nach der hohen Zahl von Doping-Fällen und - Untersuchungen unter spanischen Athleten ein großes Anliegen der Öffentlichkeit und der sportlichen Behörden in Spanien sein muss, geeignete Maßnahmen in dieser Angelegenheit zu ergreifen“, so Fahey.