WM-Aus für Gay: Weltmeisterin fordert neue Regeln
Lausanne (dpa) - Das geplatzte WM-Duell der Sprintstars Usain Bolt und Tyson Gay beschäftigt weiter die Leichtathletik-Welt. 400-Meter-Weltmeisterin Sanya Richards (USA) forderte am Rande des Diamond-League-Meetings in Lausanne, die umstrittenen amerikanischen Nominierungs-Richtlinien zu ändern.
„Die ersten beiden WM-Plätze sollten weiter nach den Ergebnissen der Trials vergeben werden. Den dritten Starter sollte der Verband aber erst unmittelbar vor der Meisterschaft nach der aktuellen Form und den Aussichten nominieren“, sagte die 26-Jährige. „Es ist schade, dass Tyson in Daegu nicht dabei ist. Ein Duell mit Usain Bolt wäre gut und wichtig für den Sport.“
Der 100-Meter-Weltmeister von 2007 darf bei der WM im August nicht starten, weil er bei den US-Meisterschaften aus Verletzungsgründen vor dem Halbfinale aufgegeben hatte. Die amerikanische Nominierungs-Praxis sieht vor, nur die ersten Drei der sogenannten Trials zu einer WM oder zu Olympischen Spielen zu entsenden.
Gay hilft es auch nicht weiter, dass er die Jahresweltbestzeit über 100 Meter hält und als aussichtsreichster Herausforderer von Titelverteidiger Bolt gilt. Richards wurde 2007 selbst Opfer dieser strengen Regeln, als sie als Weltjahresbeste über 400 Meter nicht zur WM in Osaka durfte. Sie war bei den Trials nur Vierte geworden.
Sprint-Europameister Christophe Lemaitre kann Gays WM-Aus dagegen auch etwas Positives abgewinnen. „Für die Show ist es natürlich schlecht, dass einer der besten Läufer nicht dabei ist“, sagte der Franzose in Lausanne. „Für uns andere Sportler erhöht das aber die Chance, vorne mit dabei zu sein.“