Würdigung für jüdische Hochspringerin Gretel Bergmann
Berlin (dpa) - In Erinnerung an Gretel Bergmann ist im Berliner Olympiapark eine Straße nach der jüdischen Hochspringerin benannt worden.
Die inzwischen 100-Jährige war 1936 von den Nationalsozialisten von den Olympischen Spielen in Berlin ausgeschlossen worden. Sie wurde so um eine mögliche Goldmedaille gebracht.
„Dies ist eine späte, aber verdiente Würdigung der Lebensleistung von Gretel Bergmann an einem symbolträchtigen Ort“, sagte die Vorsitzende des Sportausschusses des Bundestages, Dagmar Freitag. Walther Tröger, Ehrenmitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), nannte die Würdigung „beispielgebend“.
Die frühere Hochspringerin Gretel Bergmann gehörte in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zu den erfolgreichsten Hochspringerinnen der Welt. Ein Jahr nach den Berlin-Spielen emigrierte sie in die USA. Bis heute lebt sie im New Yorker Stadtteil Queens. Am 12. April wurde sie in ihrem Geburtsort Laupheim mit einer Feierstunde anlässlich ihres 100. Geburtstages geehrt.
„Ich kann es kaum glauben und bin sehr glücklich“, ließ Gretel Bergmann nun aus New York verlauten. Der Gretel-Bergmann-Weg führt an der ehemaligen Villa des NS-Reichssportführers Hans von Tschammer und Osten, der Bergmann 1936 aus dem deutschen Olympiateam geworfen hatte, vorbei. „Das Berlin von heute ist im Gegensatz zu dem Berlin von 1936 offen für alle“, erklärte der Berliner Sportsenator Frank Henkel am Samstag.