Zahltage in der Diamond League - Harting nicht beim ISTAF
Zürich (dpa) - Zum Ausklang der Freiluft-Saison liegt das Geld auf der Bahn bereit für die Leichtathleten, unter denen es nur wenige Großverdiener gibt. Bei den beiden letzten Diamond-League-Meetings am Donnerstag in Zürich und am 11. September in Brüssel geht es vor allem um die Preisgelder.
Beim ISTAF am Sonntag in Berlin wird das Zugpferd fehlen: Diskus-Olympiasieger Robert Harting riskiert im Hinblick auf die Spiele 2016 in Rio nichts.
Der dreifache Weltmeister hatte sich im vergangenen September das Kreuzband gerissen und deshalb seine WM-Teilnahme in Peking abgesagt. Nun erfolgte auch das nicht überraschende Aus für sein „Heim“-Meeting. Seine Technik sei weiter nicht sicher, sagte Harting am Mittwoch. „Daraus ergibt sich eine Verletzungsgefahr, die ich im Hinblick auf die Olympischen Spiele im nächsten Jahr nicht eingehen möchte.“
Derweil betritt Weltmeisterin Christina Schwanitz bereits in Zürich wieder den Ring. Sie hatte das „Diamond Race“ im Kugelstoßen bereits nach ihrem Erfolg Ende Juli in Stockholm sicher. Jetzt muss sich Schwanitz ihre Prämie und den klobigen Pokal im Letzigrund-Stadion nur noch abholen - die Anwesenheit im Ring reicht dafür aus.
40 000 US-Dollar (ca. 35 000 Euro) sind für die jeweiligen Gesamtsieger in den einzelnen Disziplinen ausgelobt. Wie bei den zwölf Sportfesten der Elite-Serie zuvor gibt es zudem 10 000 Dollar (knapp 9000 Euro) für einen Tagessieg - und natürlich Startgelder für die Großen.
Für eine Kugelstoßerin hat Schwanitz gut verdient dieses Jahr: Für ihren Triumph bei der WM in Peking, wo der Weltverband IAAF insgesamt 7,2 Millionen US-Dollar (rund 6,4 Millionen Euro) Preisgeld ausgeschüttet hat, kassierte sie 60 000 Dollar.
Nach der Pflicht steht nun die (Gratulations-)Kür an. Bei ihrer Rückkehr aus China wurde die 29-Jährige am Flughafen Leipzig/Halle von ihrem Club LV 90 Erzgebirge („Der LV 90 grüßt die KugelQueen“) empfangen. Nach ihrem Auftritt in Zürich ist sie zusammen mit Vize-Weltmeister David Storl der Star bei ihrem „Heimspiel“ beim Thumer Werfertag am Freitag. Und am Sonntag darf sich Schwanitz beim ISTAF in Berlin feiern lassen.
Aber erstmal blicken die Leichtathletik-Fans nach Zürich: Das Meeting im mit 24 000 Zuschauern ausverkauften Letzigrund gilt als das beliebteste und stimmungsvollste der Welt. Die Schweizer werben damit, dass 26 Weltmeister von Peking am Start sind, darunter neben auch Speerwurf-Goldmedaillengewinnerin Katharina Molitor aus Leverkusen. „Wir können mit Stolz sagen, dass bei uns die große WM-Revanche stattfindet“, sagt der für die Athletenverpflichtungen zuständige Andreas Hedinger.
Allerdings sind die insgesamt 16 Final-Entscheidungen über die Disziplinsieger auf Zürich und Brüssel verteilt. Jamaikas Superstar Usain Bolt, der in Peking wieder einmal drei WM-Titel holte, hatte für Zürich abgesagt und rennt in Belgien die 200 Meter, sein US-Rivale Justin Gatlin (USA) die 100 Meter. „Die Saison ist noch nicht vorbei“, betonte Gatlin bereits in Peking. „Die Rennen jetzt sind schon der erste Teil für die neue Saison.“
Vor der letzten Station liegt der Leipziger Kugelstoßer Storl im Duell mit Weltmeister Joe Kovacs (USA) nach Punkten gleichauf. Insgesamt werden 8 Millionen US-Dollar an Preisgeldern am Ende nach 14 Meetings verteilt sein.