Zweite Plätze für Storl und Mohr in Oslo
Oslo (dpa) - Stabhochspringer Malte Mohr hat es beim vierten Freiluft-Saisonstart endlich gepackt und die Norm für die Leichtathletik-Europameisterschaften mit einer Punktlandung erfüllt.
Der Zweite der Hallen-WM musste sich beim Diamond-League-Meeting in Oslo mit 5,70 Meter nur dem Weltrekordler Renaud Lavillenie geschlagen geben: Der Franzose siegte mit 5,77 Meter zum dritten Mal nach 2010 und 2012 im Bislett-Stadion. Weltmeister Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) erlebte dagegen eine weitere herbe Enttäuschung. Nach nur einem gültigen Versuch über 5,32 Meter landete er unsanft auf dem neunten Platz. Die EM-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) liegt bei 5,70 Meter.
Bei der abschließenden „Traummeile“ (1609,30 Meter) - traditionell einer der Höhepunkte im Bislett-Stadion - wurde der neue Mittelstrecken-Hoffnungsträger Homiyu Tesfaye in 3:49,86 Minuten überraschend Dritter. Nur um 64 Hundertstelsekunden verfehlte der Frankfurter damit den fast 26 Jahre alten deutschen Rekord des Potsdamers Jens-Peter Herold.
Kugelstoß-Weltmeister David Storl musste sich zuvor nur dem US-Amerikaner Joe Kovacs geschlagen geben. Der 23 Jahre alte Chemnitzer wurde mit 21,08 Meter Zweiter, Kovacs siegte mit 21,14 Meter. Dritter wurde sein Landsmann Reese Hoffa (21,07). Storl, der nur zwei gültige Versuche hatte, verfehlte seine persönliche Saisonbestleistung nur um sieben Zentimeter. Die Norm für die EM Mitte August in Zürich (20,30 Meter) hat der Weltmeister bislang als einziger DLV-Athlet erfüllt.
So schnell wie noch kein Läufer über 3000 Meter Hindernis in diesem Jahr stürmte Jairus Kipchoge Birech zum Sieg. Der Kenianer gewann das flotte Rennen in 8:02,37 Minuten. Für weitere Jahresweltbestmarken sorgten der Äthiopier Yenew Alamirew in 13:01,57 Minuten über 5000 Meter und der Franzose Pascal Martinot-Lagarde über 110 Meter Hürden (13,12 Sekunden). Zum Auftakt des traditionsreichen Meetings hatte Diskuswurf-Olympiasiegerin Sandra Percovic ihre Siegesserie fortgesetzt. Die 23 Jahre alte Kroatin gewann die Konkurrenz mit 67,17 Meter. Nadine Müller landete mit 62,73 Meter auf dem sechsten Platz. Die WM-Vierte aus Halle/Saale hatte die Norm (61,00 Meter) für die EM ebenso wie drei andere deutsche Diskuswerferinnen aber schon erfüllt.
Zehnkampf-Weltrekordler Ashton Eaton sorgt unterdessen bei seinen Ausflügen auf die 400-Meter-Hürdenstrecke weiter für Furore. Der Amerikaner setzte sich diesmal in 49,16 Sekunden gleich gegen sieben Hürdenspezialisten durch. Der Chemnitzer Silvio Schirrmeister wurde in 50,49 Sekunden Sechster; die EM-Norm hat der Sachse schon erfüllt.
Oslo ist die fünfte von 14 Stationen der diesjährigen Super-Serie des Weltverbandes IAAF. Das nächste Meeting findet am kommenden Wochenende in New York statt.