Aus für Deutschland-Grand Prix auf dem Sachsenring

Hohenstein-Ernstthal (dpa) - Der deutsche Motorrad-Grand-Prix auf dem Sachsenring ist vorerst Geschichte. Erstmals seit 14 Jahren werden die Weltmeisterschafts-Rennen in der kommenden Saison nicht auf der sächsischen Rennstrecke bei Hohenstein-Ernstthal ausgetragen.

„Wir wissen, dass der Grand Prix immer ein großer Publikumsmagnet war, doch aus wirtschaftlicher Sicht können wir es nicht weiter verantworten“, sagte ADAC-Vorstandsmitglied Klaus Klötzner auf dem Sachsenring.

Ob der deutsche Grand Prix in der kommenden Saison überhaupt im internationalen Kalender, der am 18. September veröffentlicht werden soll, auftaucht, hängt von den kommenden Gesprächen des ADAC und des WM-Vermarkters Dorna ab. Möglich wäre ein Umzug der Veranstaltung zum Hockenheimring, dem EuroSpeedway Lausitz oder zum Nürburgring.

Für die Absage in Sachsen gibt es vor allem finanzielle Gründe. Die Dorna verlangt für einen Grand Prix zukünftig vier Millionen Euro. Das ist das Doppelte von dem, was bislang an die Spanier abgeführt werden musste. Der ADAC kann und wollte die Summe nicht allein stemmen, da der Grand Prix in den vergangenen zwei Jahren ein Defizit von jeweils 600 000 Euro verursachte.

Trotz einer Erhöhung der Eintrittspreise und einer Kosteneinsparung von 1,2 Millionen Euro bei der Organisation hätte der ADAC für eine Ausrichtung im kommenden Jahr immer noch 850 000 Euro minus gemacht. Allein das Errichten der mobilen Tribünen für die 230 000 Zuschauer kostet jährlich eine Million Euro.