BMW feiert DTM-Comeback in Hockenheim

Hockenheim (dpa) - Zurück in die Zukunft: An dem Ort, an dem BMW einst Abschied aus dem Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) nahm, soll der Neustart gelingen. Nach zwei Siegen auf dem Hockenheimring durch Roberto Ravaglia waren die Münchner 1992 aus der DTM ausgestiegen.

20 Jahre später will BMW beim Saisonauftakt am Wochenende in Hockenheim wieder angreifen. „Hinter uns liegen viele Monate harter Arbeit, vor uns eine sicherlich spannende und lehrreiche Saison. Jeder im Team ist bis in die Haarspitzen motiviert“, sagt BMW-Motorsportchef Jens Marquardt. „Die DTM fährt auf einem extrem hohen Niveau, wir haben einen gewissen Rückschritt. Den wollen wir so schnell wie möglich aufholen.“

Denn hinterherfahren will BMW der weitaus erfahreneren Konkurrenz nicht. „Es geht darum, dass wir mit jedem Rennen besser werden und unser Niveau Schritt für Schritt steigern“, sagt Marquardt. Dafür verpflichteten die Bayern nicht nur Titelverteidiger Martin Tomczyk (Audi), sondern auch Bruno Spengler (Mercedes-Benz). Der Kanadier hatte das Gesamtklassement in der vergangenen Saison lange angeführt, er wurde letztlich Dritter. Tomczyk suchte nach elf Jahren bei Audi eine neue Herausforderung und fand sie in seiner Nachbarschaft. „Ich bin wieder ein bisschen näher dran an zu Hause“, meinte der Rosenheimer.

Trotz des Verlustes ihres jeweils besten Piloten sind Audi und Mercedes heilfroh über den neuen Gegner. Nach sechs Jahren des Zweikampfes war die DTM bereits als Markenpokal belächelt worden. Audi und Mercedes machten den Wiedereinstieg der Münchner mit einem neuen technischen Reglement, das über den Winter erarbeitet wurde, überhaupt erst möglich. Sonst hätte der Rückkehrer in dieser Saison keine Chance gehabt. „Aus einem Zweikampf wird ein Dreikampf, noch dazu auf höchstem sportlichem Niveau“, kündigt Marquardt an.

Neben den Routiniers Tomczyk und Spengler schickt BMW ausnahmslos DTM-Neulinge auf die Strecke: den dreifachen Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx aus Großbritannien, den Brasilianer Augusto Farfus, Joey Hand als ersten Amerikaner in der DTM und Dirk Werner, den zweiten Deutschen im Aufgebot. Sechs BMW-Piloten in drei Teams stellen sich jeweils acht Mercedes- und Audi-Piloten. „Das ist ein guter, ausgeglichener Kader. Ich traue ihnen viel zu“, meint Marquardt.

Insgesamt feierte BMW in Hockenheim bislang zehn DTM-Siege - so viele wie auf keinem anderen Kurs. In acht Jahren DTM sammelten die Münchner 49 Siege, 30 Pole Positions und drei Fahrertitel. Am Sonntag kehrt zudem der Sportwagen M3 in neuer Version in die Rennserie zurück. Mit dem damaligen Modell hatte BMW vor 25 Jahren auf Anhieb den DTM-Titel gewonnen. Um die glorreiche Vergangenheit zu beschwören, wird das Rennen am Sonntag nicht nur live im BMW-Museum in München übertragen. Sondern die Erfolgs-Piloten von damals werden live am Hockenheimring dabei sein: Harald Grohs, Eric van de Poele, Steve Soper und Roberto Ravaglia.