Bradl holt fünfte Pole Position - Cortese Sechster

Barcelona (dpa) - Stefan Bradl bleibt der „Pole-König“ der laufenden Motorrad-Saison. Der 21-Jährige sicherte sich beim Qualifying zum Großen Preis von Spanien seine fünfte Pole Position in Serie und war damit wie in allen bisherigen WM-Läufen nicht zu bezwingen.

In 1:46,753 Minuten legte der Zahlinger in der Moto2-Klasse erneut die schnellste Runde hin und hat damit beste Aussichten, mit einem Top-Ergebnis am Sonntag seine WM-Führung weiter auszubauen. Bei schwierigen Bedingungen ließ sich Bradl auch von einem Fast-Sturz und einem Austritt ins Kiesbett nicht ausbremsen.

„Fünf Rennen, fünfmal Pole - das ist Wahnsinn“, sagte Bradl, der zuvor im Training mit erheblichen Fahrwerksproblemen zu kämpfen hatte. „Das war richtig harte Arbeit. Morgen will ich das Beste draus machen und so viele Punkte wie möglich sammeln.“ Damit stellte Stefan Bradl einen Rekord auf und zog an seinem Vater Helmut vorbei. Bradl senior hatte 1991 das Kunststück geschafft, viermal nacheinander das Qualifying zu gewinnen. Startplatz zwei sicherte sich Aleix Espargaro (Spanien) vor Yuki Takahashi aus Japan. Max Neukirchner aus Stollberg startet von Position 24.

In der 125-ccm-Klasse verpasste Sandro Cortese (Berkheim) die erste Startreihe. In 1:52,449 Minuten landete er in der Endabrechnung auf dem sechsten Rang und hatte mehr als 1,1 Sekunden Rückstand auf den souveränen WM-Spitzenreiter Nicola Terol aus Spanien. Die Plätze zwei und drei gingen mit Hector Faubel sowie Maverick Viñales ebenfalls an Iberer. Der 21-jährige Cortese stürzte in der letzten Runde in Kurve fünf, als er noch mal einen Angriff auf eine bessere Zeit starten wollte. Er blieb aber unverletzt und rollte mit seiner Maschine in die Box. Jonas Folger (Schwindegg) kam als Siebter ins Rennen. Marcel Schrötter aus Pflugdorf landete auf Rang 20. Kevin Hanus aus Nürnberg kam in der Startaufstellung auf Rang 33.

In der MotoGP-Klasse geht Marco Simoncelli als Polesetter ins Rennen. Nach seiner Bestzeit in der letzten Runde vor Casye Stoner (Australien) und Jorge Lorenzo (Spanien) wurde der Italiener von den Fans jedoch mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht. Denn Simoncelli hatte den Spanier Dani Pedrosa beim letzten Grand Prix in Le Mans nach einem harten Manöver vom Motorrad geholt. Dabei zog sich Pedrosa einen Bruch des rechten Schlüsselbeines zu und musste operiert werden. Er kann deshalb bei seinem Heim-Grand-Prix nicht starten. Simoncelli erhielt daraufhin Morddrohungen und wurde in Barcelona von zwei Polizisten geschützt. Deutsche Fahrer sind in der Königsklasse nicht am Start.