Cortese in Assen Zweiter - Aus für Bradl nach Sturz
Assen (dpa) - Erster Ausfall statt erster Podestplatz. Stefan Bradl hat beim Motorrad-Grand-Prix der Niederlande in Assen die Generalprobe für den Heim-Grand-Prix am Wochenende auf dem Sachsenring trotz einer blendenden Ausgangsposition verpatzt.
Bereits in Runde zwei endete Bradls Angriff auf Platz drei im Kies. Somit war einmal mehr Sandro Cortese bester deutscher Fahrer in Assen. Der KTM-Pilot kam in der Moto3-Klasse auf Platz zwei und hat nun in der Gesamtwertung sieben Punkte Rückstand auf WM-Spitzenreiter Maverick Vinales (Spanien), der zum vierten Mal in dieser Saison siegte.
Bradl hatte bereits vor dem Start ein ungutes Gefühl. „Ich fürchte, es ist das erste Mal in der MotoGP, dass mein Startplatz besser ist als das Ergebnis im Rennen“, meinte der 22-Jährige. Trotzdem versuchte er, seinen Startplatz vier zu nutzen. Doch in Runde drei rutschte er - immer noch auf Position vier fahrend - über das Vorderrad aus und landete im Kies. „Ich bin ein bisschen zu schnell reingefahren. Ich habe mich gut gefühlt und dennoch ist das Vorderrad weggerutscht. Ein wirklich dummer Fehler von mir“, meinte Bradl, um dann seiner Enttäuschung freien Lauf zu lassen: „Wir waren in einer sehr guten Ausgangsposition, wir hätten heute aufs Podium fahren können.“.
Cortese war mit Platz zwei zwar zufrieden, aber nicht sonderlich glücklich darüber. „Es wird langsam mal wieder Zeit, dass ich gewinne. Aber heute hätte ich auch ganz leicht nur Fünfter sein können“, bemerkte der 22-Jährige, der nur zu gern als WM-Spitzenreiter zum Heim-Grand-Prix gefahren wäre. Doch dafür hätte es noch einer besseren Ausgangsposition für die letzten Meter bedurft. „Ich bin extra langsam gefahren, damit die anderen vorbei können und ich aus dem Windschatten überholen kann. Doch die haben nicht mitgespielt“, berichtete der Italo-Schwabe.
Vorzuwerfen hatte er sich nichts, denn im Rennen zeigte er Ellenbogen und Knie und beeindruckte damit seine Konkurrenten. Teamchef Aki Ajo sah die an die Grenzen des Legalen gehenden Duelle zwischen Cortese und seinem Teamkollegen Danny Kent nicht nur mit lachenden Augen. „Es gab einige Manöver, über die wir reden müssen. Aber beide wollten den Sieg von Vinales verhindern und hatten deshalb sicher ihre Gründe für das Fahrverhalten“, sagte der Finne.
Doch Vinales gewann. „Er war der Bessere heute, das muss ich akzeptieren“, meinte der Berkheimer, der als einziger Moto3-Fahrer bislang in allen sieben Rennen in die Punkteränge fuhr und nur einmal nicht auf dem Podium stand.
Seine ersten WM-Punkte in dieser Saison holte MZ-Pilot Toni Finsterbusch. Rang 14 war für den Sachsen aus Krostitz ein Befreiungsschlag und ein zusätzlicher Motivationsschub für das nächste Rennen daheim.
Der blieb für Max Neukirchner aus. Der Stollberger stürzte in der Moto2-Klasse in der letzten Runde und schied einmal mehr aus. Zum Zeitpunkt des Unfalls war er 14. und damit im Rahmen der eigenen Erwartungen. Sieger Marc Marquez (Spanien) baute seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus.